Geboren wurde Maria Happel am 16. Oktober 1962 im bayerischen Elsenfeld, inmitten des Spessarts. Nach ihrer Ausbildung in Hamburg und zahlreichen Einsätzen in Norddeutschland machte sie schnell Karriere in Wien, wohin sie Claus Peymann holte. 1991 bis 1999 war sie Ensemblemitglied des Burgtheaters und mit zahlreichen Rollen ein echter Publikumsliebling, der die Claire Zachanassian in „Der Besuch der Alten Dame“ ebenso spielte wie Brechts „Mutter Courage“ oder die Marthe Rull in „Der zerbrochne Krug“.
Kurzzeitig folgte sie Peymann ans Berliner Ensemble, 2002 kehrte sie aber als Ensemblemitglied wieder ans Burgtheater zurück, auf dessen Bühne sie 2016 auch zur Kammerschauspielerin ernannt wurde. Alsbald entdeckte Happel aber auch ihre Leidenschaft für die Regie und inszenierte dabei nicht zuletzt auch in Reichenau. Heuer erzielten die Festspiele in der ersten Saison unter ihrer Leitung eine Auslastung von 76 Prozent.

Nächste Premiere mit „Dämonen“
Das Max Reinhardt Seminar leitet Happel seit 2020. In der vergangenen Saison als Burgschauspielerin spielte sie unter anderem den Prospero im „Sturm“ und die Baronin in „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Ihre nächste Premiere am Burgtheater steht bald bevor: Ab 25. November spielt sie in Johan Simons Inszenierung der „Dämonen“ die reiche Witwe Warwara Stawrogina.
Happel und Theater – das ist eine untrennbare Verbindung. Ihre Erinnerungen dazu notierte sie in dem 2021 erschienenen Buch „Das Schnitzel ist umbesetzt – Was bisher geschah“. Darin erzählt sie etwa von jenem unheilvollem Nachmittag, als sie in Wien eine Stunde vor Vorstellungsbeginn entdeckte, dass sie an diesem Tag in Reichenau keine Abend-, sondern eine Nachmittagsvorstellung zu spielen hatte.

Auch Tochter Schauspielerin
Die Verbindung zum Theater wirkt auch in der nächsten Generation weiter: Paula Nocker, die Tochter von Maria Happel und Dirk Nocker, wurde im Vorjahr gleich für ihr Theaterdebüt, die Lucy in der „Dreigroschenoper“ der Kammerspiele, mit einem Nachwuchs-Nestroy ausgezeichnet. Auch Maria Happel weiß neben der Kainz-Medaille (1999) einen Nestroy-Preis ihr eigen, 2003 wurde sie in der Kategorie Beste Schauspielerin geehrt. Als „Schauspielerin des Jahres“ im Bereich Hörspiel wurde sie 2005 ausgezeichnet.