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Capitals wohl länger ohne Heimspiele

Die Vienna Capitals werden zumindest zwei bis drei Wochen keine Heimspiele austragen können. Ein technisches Gebrechen macht das Spielen in der Steffl-Arena unmöglich. Das benötigte Ersatzteil muss eigens angefertigt werden.

Am Freitag war in der Arena ein Ammoniakaustritt festgestellt worden. Eine geplatzte Schweißnaht konnte mittlerweile zwar geflickt werden, doch für die kaputte Sonde musste eine europaweite Suche gestartet werden. Erfolglos, wie Manager Franz Kalla im „Wien heute“-Interview betonte: „Dieser Bauteil ist nicht mehr vorhanden, den gibt es nicht mehr. Die Anlage ist knapp 30 Jahre alt und der Teil wird eigens nachgebaut.“

Neben der Haupthalle eins sind auch die Hallen zwei und drei von dem Schaden betroffen. Ausgangspunkt der Problematik war das Aufplatzen einer Schweißnaht, das zu einem Austritt von Ammoniak führte. Infolgedessen musste eine Notabschaltung des Kühlungssystems vorgenommen werden, im Zuge dieser eine Sonde kaputtging.

Eisanlage in der Steffl-Arena
Vienna Capitals
Das Kühlaggregat der Halle ist in die Jahre gekommen

Lange Anreise zu Trainingsstätten

Zwei bis drei Wochen soll es mindestens dauern, bis Ersatz da ist. Das sei zumindest die erste Auskunft gewesen, so Kalla. „Die Mannschaft muss aktuell lange Wege in Kauf nehmen, um zu trainieren. Viele Hobbysportler können nicht trainieren oder Eishockey spielen. Das ist keine angenehme Situation.“ Täglich benötige man alleine zwei Stunden, um zu den Trainingsstätten und wieder zurück zu kommen.

Die Gründe für das Horrorszenario aus Sicht der Capitals liegen nach eigenen Angaben an der bereits zu langen Betriebsleistung der Maschinen für die Kühlanlage. Diese laufen seit 29 Jahren und haben zum Teil bereits 100.000 Betriebsstunden abgespult. Auf Dauer sei das Problem nur durch eine Komplettsanierung bzw. Neubeschaffung der Kühlanlage zu lösen, denn durch das hohe Alter der Anlage können Mängel wie jene aktuell in Zukunft immer wieder auftreten, betonte Kalla.

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„Wir haben viel versucht, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Aber irgendwann einmal ist auch diese Lebenszeit zu Ende.“ Für eine Sanierung oder eine Neubeschaffung fehlte bisher das nötige Geld. Der Betreiber beklagte hier die fehlende finanzielle Unterstützung der Stadt Wien, die Eigentümerin der Steffl-Arena ist. „Wir haben die Stadt Wien in den letzten Jahren mehrmals darauf hingewiesen, dass die Anlage am Ende ihrer Betriebsdauer angelangt ist.“ Wann das nächste Heimspiel stattfinden kann, wisse man noch nicht – man sei auf jeden Fall mit den gegnerischen Vereinen in Gesprächen, um über den Tausch des Heimrechts zu verhandeln.