Chronik

Gestohlene Ware in Geschäft verkauft

Drei Brüder sind nach monatelangen Ermittlungen als mutmaßliche Hehler festgenommen worden. Die Männer im Alter von 48, 54 und 57 Jahren sollen seit einem Jahr als Pfandleiher gestohlene Ware von Drogensüchtigen in ihrem Geschäft verkauft haben.

Zahlreiches Diebesgut – Fahrräder, E-Scooter und elektronische Geräte – wurde laut Polizei sichergestellt. Der jüngste Bruder betreibt in Wien fünf Pfandleihegeschäfte. In einem dieser Lokale in Margareten war der 57-Jährige Geschäftsführer, der 54-Jährige war dort angestellt.

Über diese Adresse dürften die Deals gelaufen sein, ergaben Ermittlungen des Wiener Landeskriminalamtes, Ermittlungsbereich Suchtgiftkriminalität, Gruppe Paal. Laut derzeitigem Ermittlungsstand soll Diebesgut aller Art in einem Park in der Brigittenau von den Drogensüchtigen angekauft und vorwiegend in diesem Geschäftslokal gewinnbringend weiterverkauft worden sein.

Ankaufslisten für Steuer verfälscht

Dafür wurden Ankaufslisten für die Steuer verfälscht. Im April gab es gemeinsam mit der Steuerfahndung in dem Geschäft eine Hausdurchsuchung. Dabei stellte die Polizei zahlreiches Diebesgut, das bereits zur Fahndung ausgeschrieben war, sicher. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des 54-Jährigen in der Brigittenau konnte weiteres Diebesgut wie etwa Fahrräder, E-Bikes, E-Scooter, Spiegelreflexkameras, Kristallfiguren und auch Musikinstrumente entdeckt werden.

Diebesgut
APA/LPD WIEN
Zahlreiches Diebesgut wurde sichergestellt

Brüder teilweise geständig

Im Zuge dieser Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen die Brüder, und die Wiener Staatsanwaltschaft ordnete die Festnahme an. Der 57-Jährige und der 48-Jährige wurden daraufhin am 3. Oktober in deren Wohnungen in der Leopoldstadt bzw. in Floridsdorf festgenommen. Der dritte Tatverdächtige befand sich zu diesem Zeitpunkt im Ausland, stellte sich aber mittlerweile freiwillig bei der Polizei.

Die Brüder zeigten sich in den Vernehmungen teilweise geständig. Sie wurden in eine Justizanstalt gebracht. Nach derzeitigem Ermittlungsstand werden ihnen 90 Fakten der Hehlerei und wegen der Ankaufslistenverfälschungen die Unterdrückung von Beweismitteln bzw. Begünstigung zur Last gelegt.