Das Artenschutzprojekt wurde in der Heimat der Tiere in Bangladesch unter Leitung der Wiener Experten gegründet. Seitdem konnten 650 Jungtiere schlüpfen, berichtete der Tiergarten anlässlich des „Reptile Awareness Day“ am 21. Oktober.
Weltweit ist jede fünfte Reptilienart von der Ausrottung bedroht, mehr als die Hälfte davon sind Schildkrötenarten. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Projektpartnern sowie der örtlichen Bevölkerung wurden in Bangladesch innerhalb der vergangenen zehn Jahre zwei Zuchtstationen aufgebaut, in denen mittlerweile hunderte Jungtiere geschlüpft sind. Sie wurden in den Mangrovenwäldern wieder angesiedelt.
Das Artenschutzprojekt der Batagur-Flussschildkröte zählt laut dem Wiener Zoo zu den erfolgreichsten Zoo-Projekten weltweit. „Zuerst durften wir uns 2010 über die Welterstnachzucht dieser äußerst seltenen Tierart bei uns im Tiergarten Schönbrunn freuen. Mittlerweile ist es uns gelungen, hunderte Tiere in Bangladesch nachzuzüchten“, sagte der Projektleiter und zoologische Abteilungsleiter Anton Weissenbacher.
Die hohe Anzahl an Fischernetzen in dem grundsätzlich gut geeigneten Lebensraum ist aber laut dem Projektleiter eine große Gefahr für die Schildkröten. Gemeinsam mit nationalen Behörden wird an einer nachhaltigen Lösung gearbeitet, um die Wiederansiedlung dieser Schildkrötenart langfristig zu sichern. 2022 konnte das Team des Tiergarten Schönbrunn nach zwei Jahren coronabedingter Pause endlich wieder selbst das Artenschutzprojekt in Bangladesch besuchen.