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CHRONIK

Zu wenige Bahnen für Schwimmunterricht

In den städtischen Hallenbädern gibt es noch immer zu wenig Platz für Schwimmunterricht. Während Schulen und private Vereine Bahnen mieten können, bleiben private Schwimmcoaches im Trockenen. Die Situation soll sich bis 2030 durch fünf neue Hallenbäder verbessern, so die Reaktion der Stadt.

Schwimmlehrerinnen und -lehrer beklagen den wenigen Platz in den Wiener Hallenbädern. Am Vormittag sind die Bäder für Schulklassen reserviert. Pro Woche seien es in den 12 städtischen Bädern 6.600 ausgebuchte Bahnenstunden, meist von Schulen und Schwimmvereinen. Für private Schwimmtrainings gibt es laut den Wiener Bädern momentan kaum Möglichkeiten, Bahnen zu mieten.

Platzprobleme in Hallenbädern

In den Wiener Bädern gibt es noch immer zu wenig Platz für Schwimmunterricht. Schulen und private Vereine bekommen zwar Bahnen, private Schwimmlehrerinnen bleiben allerdings im Trockenen. Die Stadt kennt das Problem. Bis die Hallenbäder ausgebaut sind, dauert es aber noch.

Hubert Teubenbacher, der Leiter der Wiener Bäder, ist sich des Problems bewusst. „Man kann an und für sich schon Bahnen mieten, um 34 Euro ohne Eintritt oder um 50 Euro pauschal außerhalb des Betriebes. Aber derzeit sind einfach keine Bahnen frei, und das ist das Handicap. Wir vergeben die Bahnen natürlich an jene Private, die die Bahnen schon hatten, und das ist zugegebenermaßen natürlich nur bedingt gut.“

Hohe Nachfrage, zu wenige Bahnen

Die ausgebildete Schwimmlehrerin Gesine Görlich-Fletzberger bietet vor allem Einzelunterricht für erwachsene Frauen an. Die Nachfrage sei groß, im Gegensatz zu den Möglichkeiten in den städtischen Hallenbädern. „Es ist eine Monopolstellung. Eine Bahn dort zu bekommen, ist quasi unmöglich. Eine Never-Ending-Story. Ich habe jetzt einen Fitnessclub gefunden, der mir zweimal am Vormittag auf Zeit Bahnen zur Verfügung gestellt hat.“

Die Schwimmlehrerin überlegte, nach Niederösterreich auszuweichen. Von sieben Schwimmstunden in der Woche könne sie nicht leben. Ihren Fokus legt die Sportlerin auf Frauen, die schwimmen lernen wollen und sich im Wasser bis jetzt „einfach noch nicht wohlfühlen“. Anfragen hätte sie genug, ohne Bahnen gebe es allerdings kein Schwimmtraining. „Ich habe gehört, die Stadt will die Bäder ausbauen. Aber wann ist das? Jetzt ist Bedarf – jetzt wollen die Frauen schwimmen lernen“, sagte Görlich-Fletzberger.

Stadt baut fünf neue Hallenbäder bis 2030

Teubenbacher versicherte, dass man die Probleme der privaten Schwimmtrainerinnen und -trainer verstehe. Bis 2030 sollen in Wien fünf neue Bäder gebaut werden: „Die erste Halle, die fertig werden soll, ist 2024 die Großfeldsiedlung und in Jahr später die Halle in Simmering. Dann wird es wahrscheinlich das Höpflerbad werden 2026/2027, und in der Seestadt haben wir bereits ein Grundstück in Aussicht“, so Teubenbacher. Ebenso sei das Laaerbergbad in Planung.

Die MA 44 gehe aber davon aus, dass ab 2025 (Abschluss der Dachsanierungen und Neuerrichtung von zwei weiteren Schwimmhallen) vermietbare Wasserflächen zur Verfügung stehen werden. Doch auch bei den neuen Bädern gebe es keine Garantie, an wen die Bahnen vermietet werden, so Teubenbacher. Auch Schulen würden noch auf freie Plätze warten. Die Privatcoaches müssen weiter hoffen, dass es nicht bei Trockenübungen bleibt.