Demo für mehr Lohn
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Wirtschaft

Mjam-Demo für bessere Arbeitsbedingungen

Essenslieferanten sind in Wien weit verbreitet – einer der größten Anbieter eines Lieferdienstes ist Mjam. Harte Arbeit für die Fahrerinnen und Fahrer, die schlecht bezahlt sei. Am Sonntag wurde deshalb für höhere Löhne demonstriert.

Mjam-Boten bekommen pro Lieferung vier Euro. Zwei Bestellungen pro Stunde werden den Zustellern vom Unternehmen garantiert, das macht einen Stundenlohn von acht Euro – brutto, übrig bleiben demnach 6,48 Euro. Das sei zu wenig und auch die Arbeitsbedingungen seien schlecht, so die Kritik. Deshalb wurde am Sonntag auf dem Christian-Broda-Platz demonstriert.

Mjam-Fahrradlieferanten demonstrieren

Einer der größten Essenslieferanten per Fahrradboten ist Mjam. Die vorwiegend männlichen Fahrer haben am Sonntag für höhere Löhne am Christian-Broda-Platz demonstriert. Nur 10 Prozent sind als echte Dienstnehmer bei Mjam angestellt und erhalten ein Gehalt, das dem Kollektivvertrag entspricht.

93 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer sind freie Dienstnehmer, 2.500 gibt es in ganz Österreich. Die meisten davon in Wien. Nur zehn Prozent sind als echte Dienstnehmer bei Mjam angestellt und erhalten ein Gehalt, das dem Kollektivvertrag entspricht. In Wien sind das 85 Fahrer.

Unternehmen machte Angebot

Das Unternehmen reagierte am Montag mit einer Aussendung. Demnach beträgt der durchschnittliche Stundenlohn eines freien Dienstnehmers bei Mjam 12 Euro plus Trinkgeld und übersteigt somit den KV-Lohn der echten Dienstnehmer von 9,21 Euro deutlich.

Nur 1,8 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer in Wien haben laut Mjam tatsächlich nur acht Euro im Durchschnitt exklusive Trinkgeld verdient. 51% der Fahrerinnen und Fahrer in Wien haben 12 Euro oder mehr exklusive Trinkgeld im Durchschnitt verdient, so die Berechnungen von Mjam. Außerdem wurde darauf verwiesen, dass das Unternehmen den Beschäftigten freistellt, welche Art des Dienstvertrages sie wählen.

Von Seiten des Unternehmens Mjam hieß am Sonntag es in einer schriftlichen Stellungnahme, man sei gesprächsbereit und wolle eine konstruktive Lösung finden. Auch eine Erhöhung wurde zugesagt. Genau zu Demonstrationsbeginn gab es einen Euro mehr pro Lieferung – allerdings nur für Sonntag und an den folgenden drei Sonntagen jeweils ab 16.00 Uhr.