Mann stapelt Milchpackungen in Regal
ORF Wien
ORF Wien
Wirtschaft

Sozialmärkte heben Preise an

Die Teuerung hat nun auch die Sozialmärkte erreicht. Zwar versuchen die Märkte die Inflation so gut wie möglich abzufedern, bei einzelnen Lebensmitteln müssen aber auch sie die Preise anheben.

Ungebrochen ist unterdessen der Andrang, denn viele können sich den Einkauf im normalen Supermarkt nicht mehr leisten. Kundinnen und Kunden bei den Sozialmärkten müssen daher in Kauf nehmen, dass wegen der gestiegenen Nachfrage weniger Ware da ist. Die Lebensmittel – meist kurz vor dem Ablaufdatum – gibt es hier um die Hälfte bis zwei Drittel billiger. Wie lange die Preise noch so günstig bleiben, ist ungewiss.

„Wir möchten die Teuerung nicht an unsere Kunden jetzt unmittelbar weitergeben, wir versuchen das so gut es geht zu vermeiden, bei manchen Produkten geht es nicht, wie zum Beispiel bei der Milch: Die kaufen wir selber ein, und da müssen wir zumindest den Einkaufspreis weitergeben“, sagte Peter Kohls, Leiter der SOMA-Sozialmärkte des Wiener Hilfswerks, gegenüber „Wien heute“.

Sozialmärkte heben Preise an

In der Teuerungswelle müssen jetzt auch Sozialmärkte teilweise ihre Preise anheben.

Milch schnell vergriffen

Ein Liter Vollmilch kostet jetzt in den Sozialmärkten des Hilfswerks stattbisher 80 Cent 1,10 Euro. Das ist immer noch um durchschnittlich 40 Cent billiger als im Supermarkt, aber die nächste Preiserhöhung auf 1,30 Euro für den Liter folgt im November. 50 Cent kostet der Liter Vollmilch beim privaten Verein startup, der in neun Foodpoint-Filialen über Mitgliedschaften zum symbolischen Preis von einem Euro zum Einkaufen berechtigt.

Die Milch sei aber immer schnell vergriffen, sagt Alexander Mühlhauser, Gründer und Obmann des Vereins. „Bei uns ist es halt so, dass wir uns auf Lebensmittelrettung konzentrieren, das heißt: Alles, was weggeschmissen wird von anderen Firmen, sammeln wir ein und geben wir an unsere Mitglieder weiter.“

Wocheneinkauf für dreiköpfige Familie um 50 Euro

Auch der Samariterbund, der fünf Sozialmärkte in Wien betreibt und rund 20.000 Menschen als Kunden zählt, kann eine geringfügige Preiserhöhung in Zukunft nicht ausschließen. Man müsse aber erst die Mehrkosten für die Sozialmärkte durch die Teuerung evaluieren, heißt es hier. Ein Wocheneinkauf für eine dreiköpfige Familie lasse sich derzeit um 50 Euro erledigen.