Photovoltaikanlage am Dach einer Schule
ORF
ORF
Bildung

Schulen sollen energieeffizient werden

In Zeiten von hohen Energiekosten versuchen viele, den Verbrauch zu senken. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) setzt momentan einen Fokus auf die Schulen. Dort sollen Photovoltaik und erneuerbare Heizungssysteme eingebaut werden.

Als Pilotprojekt gilt die HLW 19 in der Straßergasse in Wien-Döbling. Das Gebäude aus den 1960er Jahren ist in die Jahre gekommen. Eine thermische Sanierung wurde zwar schon in den 1990er Jahren durchgeführt, doch die Ölheizung mit zwei Kesseln überdauerte alle Sanierungen bisher. Ein Kessel sei schon vor einiger Zeit eingegangen. Als Anfang des Jahres dann klar wurde, dass auch der zweite nicht mehr mitspielt, suchte man eine Alternative.

Wie muss die Schule von morgen gebaut sein?

Wärmepumpen und Pelletsofen für Wärme

Die BIG als Eigentümerin plante eine energieeffiziente Lösung. Jetzt werden Wärmepumpen, Pelletskessel und Wärmespeicher mit einer Photovoltaikanlage, die eine Leistung von 180 kWp liefert, kombiniert. Die Wärmeerzeugungsanlagen werden zum Teil durch Lokalstrom aus der PV-Anlage betrieben. Künftig sollen diese Technologien bei allen geeigneten Neubau- und Sanierungsmaßnahmen in ähnlicher Form umgesetzt werden.

Die HLW 19 in Döbling
ORF
Die HLW 19 soll als Pilotschule gelten – für Bestandsschulen in ganz Österreich

„Das führt dazu, dass wir 95 Prozent CO2-Einsparung im Vergleich zu der alten Ölheizung erreichen“, sagt Edith Klesl-Tauchner, die in der BIG für die Schulen zuständig ist. In Wien sei der Umstieg auf CO2-freie Systeme schon weit fortgeschritten, sagt Klesl-Tauchner, weil viele Gebäude an die Fernwärme angeschlossen sind. Diese ist zwar in der Erzeugung noch nicht frei von fossilen Brennstoffen, das soll aber bis 2040 passieren.

Kein Geld für sonstige Anschaffungen

Die Umrüstung hat für die HLW in Döbling einen positiven Nebeneffekt. Der Energiebedarf der Schule ist hoch. Vor allem in den Ausbildungsküchen wird viel Energie verbraucht. Die aktuell hohen Energiekosten machten sonstige Anschaffungen in der Schule schwierig, erzählte Direktor Erich Rehberger. „Für das Jahr 2022 kann ich ganz offen sagen, mein Budget hier im Haus, über das ich verfüge, ist aufgebraucht für Öl und für Strom. Ich habe für alle schulischen Mittel kein Geld mehr zur Verfügung gehabt und ich hoffe, dass wir im Jahr 2023 neue Computer anschaffen können.“

Doch nicht nur die Wärme ist ein großes Thema in der Sanierung. Klimawandelbedingt steigt auch der Bedarf bei der Kühlung in den Sommermonaten. „Wir haben zu dem Thema ein Forschungsprojekt laufen“, erzählt Klesl-Tauchner. Es gehe um die Frage, welche Lüftungsanlagen sinnvoll sind und wie man die in Schulen im Bestand einbauen kann. Ein wichtiger Punkt dabei ist der Strombedarf. Deshalb soll auch die Zahl der Photovoltaikanlagen auf den Schulen stetig steigen.