Verbranntes Auto
ORF Wien
ORF Wien
Chronik

Brand in Supermarkt: Zweiter Verdächtiger

Nach dem Brand eines Supermarktes am Samstag in Floridsdorf hat die Polizei jetzt einen zweiten Tatverdächtigen ausgeforscht. Ein Auto war in den Supermarkt gekracht und wurde laut Polizei danach in Brand gesteckt. Zu den Hintergründen rätselt die Polizei aber noch.

Noch am Tag des Brandes nahm die Polizei Sonntagnachmittag in Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) einen 21-Jährigen fest. Doch neue Erkenntnisse zum Motiv liefere er nicht, sagte Polizeisprecherin Barbara Gass Dienstagnachmittag gegenüber Radio Wien: „Er hat seine Aussage bei seinen Vernehmungen verweigert und befindet sich mittlerweile in einer Justizanstalt.“

Nun forschte die Polizei auch einen zweiten, ebenfalls 21-jährigen Mann aus, der direkt an der Tat beteiligt gewesen sein soll, aber „auch er hat die Aussage bei seiner Einvernahme verweigert“, so die Polizeisprecherin. Gegen ihn liege noch keine Festnahmeanordnung vor. Darüber wird die Wiener Staatsanwaltschaft noch entscheiden. Wie die beiden Männer genau in Zusammenhang stehen, war noch Gegenstand von Ermittlungen.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Brennendes Gebäude, Feuerwehr
Berufsfeuerwehr Wien
Brennendes Gebäude, Feuerwehr
Berufsfeuerwehr Wien
Abgebranntes Gebäude, Polizisten
APA/Barbara Buchegger
Abgebranntes Gebäude, abgebranntes Auto
ORF Wien
Verbranntes Auto
ORF Wien
Abgebranntes Gebäude, abgebranntes Auto
ORF Wien
Abgebranntes Gebäude, abgebranntes Auto
ORF Wien
Abgebranntes Gebäude
ORF Wien
Abgebranntes Gebäude,  abgebranntes Auto
ORF Wien
Abgebranntes Gebäude
APA/Barbara Buchegger

Weitere Komplizen?

Fakt ist, dass gegen den gleichaltrigen Freund des Erstbeschuldigten am Dienstag keine Festnahmeanordnung bestand, hieß es vonseiten der Polizei. Aber man geht davon aus, dass auch der 21-Jährige unmittelbar an der Tat beteiligt war und somit als dringend tatverdächtig gilt. Inwieweit andere Männer, die laut Zeugen am Tatort oder in der Nähe des Tatorts waren, tatsächlich an der Tat beteiligt waren, ist noch Gegenstand von laufenden Ermittlungen.

Es steht der Verdacht der Brandstiftung im Raum. Nach Erkenntnissen der Ermittler des Landeskriminalamtes wurde der Wagen in dem Supermarkt in Brand gesteckt. Das Fahrzeug war zuvor in Niederösterreich als gestohlen gemeldet worden. Bei der Flüssigkeit, die über das Auto gegossen worden sein soll, dürfte es sich laut Polizei um Benzin gehandelt haben.

Am Wochenende war die Polizei aufgrund von Zeugenaussagen von insgesamt vier Insassen ausgegangen. Der Kleinwagen war aus zunächst ungeklärter Ursache in den Supermarkt in der Jedleseer Straße gekracht. Verletzt wurde dabei niemand. Die Insassen des Wagens, der als gestohlen gemeldet war, flüchteten. Die Brandermittler fanden allerdings heraus, dass das Auto offenbar nicht durch die Kollision in Flammen geraten war, sondern von den Insassen nach dem Unfall angezündet wurde.

Drogen und Waffen bei Hausdurchsuchung gefunden

Außerdem forschten die Kriminalisten den Zulassungsbesitzer und so in weiterer Folge den 21-jährigen aus, der noch am selben Tag festgenommen werden konnte. Bei einer durch die Staatsanwaltschaft Wien angeordneten Hausdurchsuchung wurden bei ihm allerdings Suchtmittel – vermutlich Kokain und Cannabis – sowie zwei verbotene Waffen – ein Schlagring und ein Teleskopschlagstock – sichergestellt.

Ob die Staatsanwaltschaft über den festgenommenen 21-Jährigen die Verhängung der U-Haft beantragen wird, stand am Dienstagnachmittag noch nicht fest. „Das wird der Journaldienst entscheiden“, gab Behördensprecherin Nina Bussek bekannt.