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Politik

Freizeitpädagogen: Demo am 8. November

Die Freizeitpädagogen der Wiener Volksschulen gehen am 8. November für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. Anlass sind diesmal die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen für den privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich.

Das Personal von Bildung im Mittelpunkt (BiM), das an 142 öffentlichen Volksschulen den Freizeitteil gestaltet, hält am 8. November ganztägige Betriebsversammlungen ab. Um 14.30 Uhr startet ein Demozug vom Christian-Broda-Platz in Mariahilf.

Verhandlungen unterbrochen

Die dritte Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern der Sozialwirtschaft war vergangene Woche nach zwölf Stunden ergebnislos unterbrochen worden, die Arbeitnehmervertretung hat deshalb für 8. bis 10. November Betriebsversammlungen angekündigt.

Während laut Gewerkschaft GPA in sensiblen Bereichen wie der Pflege der Betrieb in dieser Zeit aufrechterhalten wird, wird es an den Schulen am 8. November keinen generellen Journaldienst geben. Diese könnten gegebenenfalls in Absprache mit der Bildungsdirektion einen Notbetrieb organisieren, hieß es auf Anfrage der APA.

Betreuung am Nachmittag entfällt

An offenen Ganztagsschulen entfällt die Nachmittagsbetreuung. An verschränkten Ganztagsschulen, wo sich Unterricht, Lern- und Freizeit normalerweise abwechseln, werden die Bildungsblöcke zusammengezogen und die Schule endet um 14 Uhr. Vom Zentralausschuss der Pflichtschullehrer wurde laut Medienberichten bereits klargestellt, dass weder Lehrer noch Direktoren für die Nachmittagsbetreuung einspringen würden. Man zeige sich solidarisch.

„Gerade angesichts massiver Belastungen durch die Covid-19-Pandemie und die galoppierende Inflation heißt es mehr denn je: Gute Arbeit braucht gute Bedingungen“, werben die Freizeitpädagoginnen und -pädagogen von BiM in einem Elternbrief um Verständnis.

Vorstellungen liegen weit auseinander

Schon im März hatten die Wiener Freizeitpädagogen gemeinsam mit dem Personal der privaten Wiener Kindergärten und Horte für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert, vor allem für kleinere Gruppen. An der Demo am 8. November sollen laut BiM-Betriebsrat auch andere Betriebe und Vereine teilnehmen, für die ebenfalls der Sozialwirtschaft-KV gilt.

Die Vorstellungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern liegen in den Verhandlungen noch weit auseinander. Die Gewerkschaften GPA und vida fordern eine Gehaltserhöhung von 15 Prozent mit einem Mindestbetrag von 350 Euro, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Freizeit. Immerhin sei das Personal seit drei Jahren im Krisen-Dauereinsatz. Das Angebot der Arbeitgeber liegt bei 7,5 Prozent bzw. mindestens 150 Euro.