Klinik Ottakring 2022
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Gesundheit

Stadt Wien modernisiert Spitäler bis 2040

Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) will dessen Kliniken bis zum Jahr 2040 komplett modernisieren. Den Anfang macht die Klinik Ottakring, vormals Wilhelminenspital, die radikal umgebaut wird – etwa wird die Pavillonstruktur aufgelassen.

Bis inklusive 2030 ist dafür in einer ersten Phase ein Investitionsbudget in Höhe von 3,3 Milliarden Euro aus dem Wiener Stadthaushalt vorgesehen, so der Gesundheitsverbund. Bis auf die Klinik Floridsdorf, die ohnehin auf dem neuesten Standard sei, werden alle städtischen Kliniken umstrukturiert und modernisiert. Der Umbau der Kliniken soll stufenweise in Vollbetrieb durchgeführt werden.

„Jede Wienerin und jeder Wiener soll auch im Jahr 2040 Zugang zur Spitzenmedizin haben – unabhängig von Alter, Herkunft oder Einkommen“, betonte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Medizinisch, personell und technisch bewege sich das Wiener Gesundheitssystem auf höchstem internationalem Niveau, „Die Spitalsgebäude allerdings sind teilweise schon 100 Jahre alt. Wir machen sie jetzt fit für die Zukunft und investieren in die Infrastruktur“, so Hacker weiter.

„Spitäler der Zukunft“: Klinik Ottakring

Wiens städtische Spitalslandschaft stellt sich neu auf. Was bei welchem Krankenhaus geplant ist, zeigt „Wien heute“ in der Serie „Spitäler der Zukunft“. Den Anfang macht die Klinik Ottakring, vormals Wilhelminenspital, die radikal umgebaut wird. Die Pavillonstruktur wird aufgelassen, stattdessen werden zentrale Großgebäude errichtet.

Anfang macht Klinik Ottakring

In der Klinik Ottakring wird es künftig statt der Pavillons zentrale Großgebäude geben. Die „Klinik Ottakring der Zukunft“ wird aus vier Zentralbauten bestehen. Nicht nur für die Patienten und Patientinnen eine große Veränderung, auch für das Personal. Projektleiter Paul Bitzan vom WIGEV-Baumanagement betonte gegenüber „Wien heute“, dass von den Bestandsgebäuden nichts weiter genutzt werden wird, „außer der Betriebskindergarten und möglicherweise die Küche, aber sämtliche klinische Funktionen werden neu gebaut“.

Klinik Ottakring Kinderambulanz
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Von den etwa 60 Einzelgebäuden auf dem Areal werden – bis auf rund 20 denkmalgeschützte – alle abgerissen

Für die leitende Hebamme Daniela Milanovic ist die Modernisierung überfällig, denn die Zimmer auf der Geburtenstation seien viel zu eng. „Wenn man sich alleine die Bettenbreite her nimmt – da haben wir vor allem bei den elektrischen Betten Schwierigkeiten, diese rauszuschieben.“ Christine Papesch von der Hausaufsicht freut sich über kürzere Wege für die mehr als 3.000 Kollegen und Kolleginnen: „Also an einem Tag kommt man schon so auf 10.000 bis 14.000 Schritte.“

Schrittweise Eröffnungen

Fertig sein soll der erste Neubau 2025. Das Hauptgebäude soll schrittweise zwischen 2030 und 2035 fertig werden, und 2034 soll das Eltern-Kind-Zentrum eröffnen, mit Geburtshilfe und Kinderabteilung. Für 2038 ist die Fertigstellung der Psychiatrie geplant.

Vorgabe des Gesundheitsverbundes ist, dass keine Abteilung zwischenübersiedeln muss, so Paul Bitzan, Klinik-Ottakring-Projektleiter vom Wiener Gesundheitsverbund-Baumanagement. „Sämtliche medizinische Abteilungen bleiben in den Gebäuden, in denen sie jetzt sind. Es wird parallel die neue Struktur aufgebaut, und dann wird einmal gesiedelt von alt nach neu“, so Bitzan.

1,4 Milliarden Euro für Umbau

Das Leistungsangebot der neuen Klinik Ottakring umfasst dann eine Vollversorgung von Zentraler Notaufnahme bis Psychiatrie. Für die Region West wird die Klinik Ottakring Schwerpunktzentren haben, von Onkologie bis Innere Medizin.

Für ganz Wien wird hier das Zentrum für Plastische Chirurgie sein. Der Neubau der Klinik Ottakring ist mit geplanten Kosten von 1,4 Milliarden Euro in diesem Jahrzehnt das größte Spitalsbauprojekt.