Lungenkrebs ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die häufigste Tumorerkrankung weltweit, allein in Österreich sterben jährlich knapp 4.000 Menschen mit dieser Diagnose. Für eine zielgerichtete Therapie muss der Tumor sehr speziell untersucht werden. Mitentwickelt wurde vom Leiter der Pneumologie am Krankenhaus Floridsdorf, Maximilian Hochmair.
Diese Studienergebnisse hat er nun – gemeinsam mit der Gesellschaft für Pneumologie, Onkologie und Pathologie – veröffentlicht. „Und das ist jetzt nicht nur eine zentrumsspezifische Medizin. Sondern die Therapie muss wirklich in ganz Österreich in den größeren Zentren angeboten werden. Das soll heißen, nicht nur wir in Floridsdorf machen das“, so Hochmair gegenüber „Radio Wien“.
Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten
Die Auswahl der Therapie richte sich nach unterschiedlichen Kriterien. Ein zentraler Aspekt sei die Untersuchung des Tumorgewebes mittels Biomarkern. Dabei handelt es sich um bestimmte Strukturen im Tumor – Rezeptoren oder Mutationen im Tumorerbgut – die Rückschlüsse darauf erlauben, mit welcher Substanz im individuellen Fall die beste Wirkung zu erwarten ist, beschrieb Hochmair die Behandlungsmöglichkeit. Auf dieser Basis wird dann entschieden, ob eine zielgerichtete Therapie in Tablettenform möglich ist (bei etwa einem Drittel der Patientinnen und Patienten) oder ob eine Immuntherapie mit oder ohne Chemotherapie zum Einsatz kommen soll.
Deutlicher Erfolg sichtbar
Es kann zwar nicht jede Person geheilt werden, aber die Behandlungserfolge klingen vielversprechend, sagt Dagmar Krenbek von der Klinik Floridsdorf, die den Fall einer Patientin beschreibt. „Ein Monat nach Beginn dieser zielgerichteten Therapie sieht man schon am radiologischen Bild einen deutlichen Erfolg.“ Durch die zielgerichteten Substanzen – meist in Tablettenform – konnte auch die Verträglichkeit deutlich verbessert werden.