Die Anfragen zu den Themen psychische Belastung und Angst sind seit der Pandemie um 40 Prozent gestiegen, sagt Christine Piriwe von Rat auf Draht. Wie Kinder auf Angst reagieren, hängt laut der Expertin vom Alter ab. Ab dem sechsten Lebensjahr können manche darüber sprechen, wovor sie sich tatsächlich fürchten, andere können das noch nicht. Da äußert sich die Angst mitunter auch durch Magen-Darm-Beschwerden, Schlafprobleme, Panik- oder Angststörungen, aber auch durch Wut, Rückzug und Trauer.
Ängste ansprechen
Für Eltern ist es wichtig, die Ängste ihrer Kinder offen anzusprechen und ernstzunehmen, sagt die Expertin: „Das ist ganz wichtig. Denn oft ist es so, dass Erwachsene so Dinge sagen wie: Du brauchst keine Angst haben, das geht schon wieder vorbei.“ Dabei sollten Eltern lieber das „Hier und Jetzt stabilisieren und für Sicherheit sorgen.“ Sätze wie „Ich bin jetzt bei dir“ und „Was können wir tun?“ würden helfen.
Halloween in Krisenzeiten
Die Welt ist seit zwei Jahren in der Dauerkrise: Covid-Maßnahmen, Krieg in der Ukraine, Teuerung, Klimawandel – und kein Ende in Sicht. Das belastet vor allem auch Kinder und Jugendliche.
Nicht überfordern
Natürlich können Eltern auch mit ihren Kindern über Krieg und aktuelle Krisen sprechen. „Aber altersgemäß und nicht überfluten mit den eigenen Sorgen“, so Piriwe.
Wie Kinder mit Ängsten umgehen
Viele Kinder und Jugendliche leiden angesichts globaler Krisen unter Zukunftsängsten. Zu diesem Thema ist Christine Piriwe von der Beratungsstelle Rat auf Draht zu Gast in „Wien heute“.
Im Volksschulalter genügt: „Ja, da ist eine schlimme Situation in einem anderen Land, aber hier bei uns bist du sicher.“ Mit Jugendlichen hingegen könne man schon eher ins Gespräch gehen und ein Stück weit diskutieren.