Chronik

„Z“-Symbol auf ukrainischer Installation

Eine ukrainische Installation auf dem Platz der Menschenrechte vor dem MuseumsQuartier ist zum zweiten Mal mit dem Buchstaben „Z“ beschmiert worden. Dieses russische Symbol stehe für Tod, Kriegsverbrechen und Terror, zeigt sich die Ukraine erneut empört.

Der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez, forderte dazu auf, das Symbol in Österreich zu verbieten: „Ich verurteile auf das Schärfste, dass mitten in Wien diese Ausstellung mit russischen Symbolen beschmiert wird, die Tötungen, Kriegsverbrechen und Terror bedeuten“, sagte er gegenüber der APA. Er ersuche die österreichischen Behörden um gründliche Ermittlungen, um die Identität der Täter festzustellen und sie zur Rechenschaft ziehen zu können, so der Diplomat.

Die Wiener Polizei habe im Zusammenhang mit den „Z“-Beschmierungen der Installation und auf einer Mauer hinter dem sowjetischen Heldendenkmal auf dem Schwarzenbergplatz umfangreiche Ermittlungen eingeleitet, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Außerdem habe es Anzeigen an die Staatsanwaltschaft gegen unbekannte Täter wegen des Verdachts der Sachbeschädigung gegeben: „Die Wiener Polizei und das Landesamt für Verfassungsschutz nutzen den gesamten zur Verfügung stehenden Rechtsrahmen zur Verfolgung dieser strafbaren Handlungen aus.“

Ähnlicher Vorfall am 20. Oktober

Die mit „Begrüßen Sie die Ukraine“ betitelte Installation im öffentlichen Raum, die ein österreichisches Publikum mit wissenschaftlichen und kulturellen Errungenschaften der Ukraine vertraut machen soll, war nach ukrainischen Angaben in der Nacht auf Donnerstag mit zahlreichen roten „Z“ beschmiert worden. Bereits in der Nacht auf den 20. Oktober war sie von Unbekannten unter anderem mit „Z“ und „V“ übermalt worden und in der Folge von Angehörigen der ukrainischen Diaspora gesäubert worden.

Erst vor wenigen Tagen war in Hamburg ein 62-Jähriger zu einer Geldstrafe von 4.000 Euro verurteilt worden. Er hatte das Symbol in der Heckscheibe seines Autos gezeigt. Das Gericht begründete den Schuldspruch mit „Billigung von Straftaten“. Über eine Solidarisierung mit Russland hinaus bedeute das auch ein Gutheißen des Ukraine-Kriegs, „bei dem es sich um einen Angriffskrieg im Sinne des Völkerstrafgesetzbuches handelt“, so das Hamburger Gericht.

Buchstabe als Symbol der Unterstützung Russlands

Zuerst tauchte das „Z“ nur auf russischen Panzern in der Ukraine auf, doch längst ist der Buchstabe in Russland zum Symbol für den Krieg geworden. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, das Schriftzeichen stehe für den Slogan „Für den Sieg“. Der Ausdruck schreibt sich, ins Englische übertragen, „za pobedoy“. Im kyrillischen Alphabet gibt es den Buchstaben aber gar nicht, im Deutschen wird er als „S“ transkribiert, auch um auf eine stimmhafte Aussprache hinzuweisen.

Mittlerweile prangt das „Z“ in Russland auf vielen Autos. Arbeiter brachten es auf einer Raketenrampe des Weltraumbahnhofs Baikonur an. In sozialen Netzwerken fügen auch Prominente ein groß geschriebenes „Z“ in ihren Namen ein. In russischen Propagandavideos zeigen sich junge Leute mit dem Buchstaben auf ihren T-Shirts als Unterstützer von Präsident Wladimir Putin und der von ihm angeordneten „Spezialoperation“ gegen die „Neonazis“ im Nachbarland.