Klima

Wasser aus Neuer Donau soll Lobau retten

Klimawandel und Hochwasserschutz werden dafür verantwortlich gemacht, dass es der Lobau immer mehr an Wasser mangelt. Rettung bringen soll jetzt eine neue Wasserleitung, deren Bau im Gemeinderat abgesegnet worden ist.

Frisches Wasser aus der Neuen Donau soll zuerst die Obere Lobau, die auch schon Wasser aus der Alten Donau bekommt, und dann die Untere Lobau vor dem Austrocknen bewahren. Dort hat sich die Lage in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Wie ernst es ist, zeigen Bilder vom November des Vorjahres, die im „Wien heute“-Beitrag zu sehen sind.

Neue Wasserleitung für die Lobau

Die Auswirkungen der Klima-Erwärmung werden auch in der Stadt sichtbarer. Die Lobau ist akut gefährdet auszutrocknen. Eine neue Wasserzuleitung aus der Neuen Donau wurde nach jahrelangen Diskussionen am Donnerstag im Gemeinderat beschlossen.

Damit genügend Wasser sprudelt, wird in der Oberen Lobau eine rund 150 Meter lange Rohrleitung gegraben. Sie befördert Wasser von der Neuen Donau unter der Raffineriestraße und den Bahngleisen durch zur Panozzalacke. Die Wasserpipeline soll einen Durchmesser von 80 Zentimetern haben, so Gerald Loew, Leiter der MA 45, Wiener Gewässer: „Wir bringen 1.500 Liter pro Sekunde ein oder bis zu 1t.500 Liter können wir frisches Wasser aus der Neuen Donau hier in die Obere Lobau leiten und die Wasserqualität ist so gut, dass sie hier keine Filteranlage brauchen.“

Auswirkung auf Trinkwasserbrunnen zu beachten

Auch Forstdirektor Andreas Januskovecz spricht von einer „wesentlichen Verbesserung für Fauna und Flora in der Oberen Lobau“. Ob Wasser in die Untere Lobau dann weiterfließen kann, hängt davon ab, ob und wie sich die Wasserqualität in der Oberen Lobau verändert. Denn dort gibt es vier Trinkwasserbrunnen für die Notfallversorgung der Stadt.

„In der Oberen Lobau haben wir einen Trinkwasserbrunnen und den werden wir uns jetzt mit der Einleitung ganz genau anschauen, wie sich dort das Verhältnis verändert. Und wenn wir Erfahrungen haben, können wir vielleicht dann mehr sagen, was in der Unteren Lobau passieren wird“, schilderte Loew das weitere Vorgehen.

Gebaut werden darf nur im Winter

Mit dem Bau der Wasserpipeline soll im Dezember begonnen werden. Begründet ist dies laut Januskovecz damit, dass die Lobau ein streng geregeltes Naturschutzgebiet ist „und da schreibt das Gesetz, die Behörde eben vor, dass Baumaßnahmen nur im Winter, in der vegetationsfreien Periode stattfinden dürfen“. Im nächsten Frühjahr soll dann das Wasser aus der Neuen Donau in die Obere Lobau sprudeln, um einen der letzten Urwälder Europas im Nationalpark Donauauen vor der Austrocknung zu bewahren.