Gumpendorfer Straße bei regen mit Bus und U-Bahnstation
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Chronik

Gumpendorfer Straße: Fahrplan für Umbau

Die Gumpendorfer Straße in Mariahilf soll umgestaltet werden. Wie, darüber wird seit Jahren diskutiert. Eine bereits vorliegende Potenzialanalyse zeigt die – auch überraschenden – Möglichkeiten auf. Ende Jänner startet ein großes Bürgerbeteiligungsverfahren.

„Das nächste Jahr wird das Beteiligungsjahr schlechthin für Mariahilf, weil wir neben der Gumpendorfer Straße noch andere Begleitformate entwickelt haben gemeinsam mit der Stadt, die darf ich noch nicht verraten, aber es soll so sein, dass am Ende ganz Mariahilf sich geäußert hat dazu: Wie wollen wir in Zukunft hier leben, mobil sein und den Straßenraum, den Stadtraum gestaltet haben“, sagte der Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) gegenüber „Wien heute“. Dazu sollen nächstes Jahr die Leitpläne entwickelt werden.

Dass die 2,4 Kilometer lange Hauptverkehrsader des sechsten Bezirks umgebaut werden soll, ist schon länger beschlossene Sache. Als Grundlage für den Dialog im Beteiligungsprozess dient eine Potenzialanalyse zur Gumpendorfer Straße, die der Bezirk durch das Planungsbüro „Komobile“ durchführen ließ. Damit habe man nun eine gute Basis, um mit den Menschen im Bezirk zu sprechen, so Rumelhart.

Gumpendorfer Straße: Pläne für Umgestaltung

Schon seit längerem gibt es Diskussionen, wie die Gumpendorfer Straße umgestaltet werden soll. Noch ist aber unklar, was auf der wichtigen Verkehrsader möglich ist. Im Jänner startet dazu ein großes Bürgerbeteiligungsverfahren.

Statt sieben Bäumen: „Mehr als hundert möglich“

Bei der Analyse handelt es sich um eine Untersuchung des öffentlichen Raums. Sie zeigt, wie der Status quo der Straße aussieht und welche Umbauten und Bepflanzungen überhaupt möglich sind. Die Parteien im Bezirk hatten bereits Einsicht in die Ergebnisse, die aber noch nicht öffentlich sind. Spärlich ist demnach vor allem der Grünraum der Straße. Er macht nur 0,2 Prozent beim Flächenanteil aus. In der ganzen Straße gibt es nur sieben Bäume.

„Wir wissen einmal für die Planung alle Grundlagen, wir wissen aber auch, wo gibt es Potenziale, zum Beispiel, um Bäume zu zu pflanzen“, so Rumelhart. Da habe sich mittlerweile sehr viel verändert, es gebe neue Ansätze. Noch vor wenigen Jahren habe es vom zuständigen Magistrat geheißen, „naja, vielleicht gehen noch ein zwei mehr wohin“. Jetzt habe sich aber herausgestellt, dass man in der Gumpendorfer Straße „weit über 100 Bäume“ pflanzen könnte, wenn man den Verkehr rundherum anpasse.

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Gumpendorfer Straße bei Regen mit Bus 57A
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Gumpendorfer Straße bei regen mit Bus und U-Bahnstation
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Gumpendorfer Straße bei Regen
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Viele Autos auf Gumpendorfer Straße bei Regen
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Bus 57A soll bleiben

An welchen Stellen konkret Bäume gesetzt werden können, will der Bezirkschef aber noch nicht benennen, da er den Bürgerbeiligungsprozess und die dort erhaltenen Wünsche und Anregungen abwarten und den Ergebnissen nicht vorgreifen will. Gegenstand der Potenzialanalyse war auch die Buslinie 57A: Sie fährt die ganze Gumpendorfer Straße entlang. Bereits feststehen dürfte, dass die Buslinie bleibt: „Der Bus ist meiner Meinung nach unumstößlich“, so Rumelhart.

Es könnten aber einzelne Stationen verlegt und mit Wartehäuschen ausgestattet werden, was bei etlichen Stopps wegen des Platzmangels bisher nicht möglich war. Einen Radweg gibt es bisher auf der Gumpendorfer Straße nicht. Er dürfte aber offenbar nur schwer umzusetzen sein. Rumelhart verweist auf das ausgebaute Radwegnetz in der Umgebung, vor allem in der fahrradfreundlichen parallelen Mollardgasse. Aber auch hier gelte, dass den Ergebnissen nicht vorgegriffen werden soll.

„Weißes Blatt ausgerollt“

Fest steht für den Bezirkschef, dass auch die Bedürfnisse der ansässigen sozialen Einrichtungen wie das nahe Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, der Gesundheitseinrichtungen und der nahen Kulturstätten sowie auch der Schulen und Kindergärten zu berücksichtigen sind und in den Beteiligungsprozess einfließen müssen. Auch mit den Wirtschaftstreibenden ist eine Kooperation geplant. „Alle, die hier aktiv sind, sollen sich auch einbringen können und ihren Beitrag leisten.“

Starten soll der Beteiligungsprozess wegen der „vielen aufgetauchten Detailfragen“ noch nicht im Herbst, wie ursprünglich geplant, sondern Ende Jänner. Zum Jahresende soll er voraussichtlich abgeschlossen sein, doch das Datum sei nicht in Stein gemeißelt, man wolle „nicht hudeln“ und sich für die Befragung viel Zeit nehmen, so der Bezirkschef. Fachleute sollen nach dem Erhebungsprozess dann Lösungen erarbeiten. Nun sei erst einmal „das weiße Blatt ausgerollt und noch nichts entschieden“.