Außenaufnahme Klinik Floridsdorf
APA/Hans Klaus Techt
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Gesundheit

Primar kündigt wegen Personalmangels

Die Personalsituation in den Spitälern spitzt sich weiter zu: Wie mehrere Medien am Samstag berichten, hat nun der Primar der Kinder- und Jugendheilkunde in der Klinik Floridsdorf gekündigt, weil ihm Personal fehlt. Die Station wird nun mit einer Notlösung betreut.

Statt sieben Ärztinnen und Ärzten arbeiten derzeit nur noch drei hier. Das war auch dem Primar der Abteilung zu viel – er kündigte: „Ich habe eine Entscheidung getroffen, den zuständigen Entscheidungsträgern habe ich meine Gründe mitgeteilt und sogar mir erlaubt, denen einige Ratschläge im Sinne der Abteilungszukunft zu geben. (…) Nun sind die Entscheidungsträger gefordert“, heißt es in einem Statement von Milen Minkov, Abteilungsvorstand auf der Kinder- und Jugendheilkunde Klinik Floridsdorf.

Klinik Floridsdorf: Primar kündigt wegen Personalnot

Die Personalsituation in den Wiener Spitälern spitzt sich weiter zu: Wie mehrere Medien berichten, hat nun auch der Primar der Kinder- und Jugendheilkunde in der Klinik Floridsdorf gekündigt – denn ihm fehlen zu viele Leute. Die Station wird jetzt mit einer Notlösung betreut.

Kollegen ohne Zusatzausbildung springen ein

De facto könne die Pädiatrie ihrem Versorgungsauftrag nicht mehr nachkommen, sagte Stefan Ferenci, Kurienobmann der angestellten Ärzte in der Ärztekammer Wien, am Samstag gegenüber „Wien heute“. „Die Neonatologie wird nur noch mit Kolleginnen aufrechterhalten, die die Zusatzausbildung gar nicht haben. Auch auf der allgemeinen Pädiatrie wird es immer prekärer.“

Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) bestätigte die aktuelle Personalknappheit. Aufgrund des Ärztemangels könne man derzeit auch keine Stelle nachbesetzen: „Die aktuelle Lage verlangt nach kreativen Lösungen und unterschiedlichen Anreizen.“ Konkret heißt das, dass die Kliniken Donaustadt, Favoriten und Ottakring akut bei der Besetzung von Diensten unterstützen. Im Frühjahr übernimmt dann die Donaustadt die Führung – davon erhofft man sich auch attraktivere Arbeitsbedingungen durch größere Teams.

Notlösungen „in die Unendlichkeit perpetuiert“

„Das Problem mit den Notlösungen des WIGEVs ist meistens, dass sie in die Unendlichkeit perpetuiert werden. Die Kolleginnen, die dort einspringen, fehlen auf den Stammabteilungen, und es kommt dann dort zu vermehrten Belastungen, Überstunden und Einspringen“, so Ferenci. Vom Wiener Gesundheitsverbund heißt es, eine ähnliche Lösung sei für die Kliniken Favoriten und Landstraße bereits 2019 umgesetzt worden und funktioniere sehr gut.