ABD0071_20221107 – WIEN – …STERREICH: Innenminister Gerhard Karner (…VP) u.a. am Montag, 07. November 2022, im Rahmen der Eršffnung eines neuen Recruiting-Centers der Landespolizeidirektion Wien. – FOTO: APA/HANS KLAUS TECHT
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Polizei-Recruiting-Center nun geöffnet

Die heimische Polizei braucht dringend neues Personal. In Wien wurde dafür nun ein eigenes Recruiting-Center in der Leopoldstadt geöffnet. In Summe werden österreichweit 1.200 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht – in Wien sind nächstes Jahr 400 Neuaufnahmen geplant.

Interessenten werden im Recruiting-Center in der Ausstellungsstraße von Montag bis Freitag von 13.00 bis 18.00 Uhr über das Berufsbild und die Aufnahmebedingungen informiert. Das Center wurde am Montag in Anwesenheit von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Landespolizeivizepräsident Michael Lepuschitz eröffnet.

1.200 Polizistinnen und Polizisten fehlen österreichweit

Im September startete das Ministerium bereits eine neue Rekrutierungskampagne mit dem Motto „Ich kann’s werden“. Mit 1. September begannen in der Bundeshauptstadt nur 61 statt möglicher 250 Polizeischülerinnen und Polizeischüler ihre Ausbildung. Am 1. Dezember werden „knapp 100 Schülerinnen und Schüler“ ihre Grundausbildung starten, berichtete Karner, der darin einen Erfolg der Rekrutierungskampagne sieht.

Der Beruf des Polizisten sei „spannend, abwechslungsreich und angesehen“, sagte der Innenminister. Rund 32.000 Polizistinnen und Polizisten gibt es laut Karner österreichweit. Im kommenden Jahr sollen österreichweit 1.200 neue Beamte aufgenommen werden, 400 davon in Wien.

Bürgermeister Ludwig berichtete über Einbruch

Für ihn als Wiener Bürgermeister könne es „gar nicht genug Polizistinnen und Polizisten in der Stadt geben“, sagte Ludwig. Er verwies darauf, dass es österreichweit pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Schnitt 333 Polizeibeamte gebe – mit Ausnahme der Bundeshauptstadt. Im bevölkerungsreichsten Wiener Bezirk Favoriten seien es „gerade einmal die Hälfte“, sagte Ludwig. Und das, wo zwei Drittel der polizeilichen Aufgaben in der Bundeshauptstadt anfallen.

Polizei-Recruiting-Center nun geöffnet

Die heimische Polizei braucht dringend neues Personal. In Wien wurde dafür nun ein eigenes Recruiting-Center in der Leopoldstadt geöffnet. In Summe werden österreichweit 1.200 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht – in Wien sind nächstes Jahr 400 Neuaufnahmen geplant.

Das neue Recruiting-Center solle einen leichten Zugang für Interessierte bieten. „Der Polizeidienst ist eine sehr schöne Aufgabe“, sagte der Bürgermeister, der Beruf sei mit „ständig neuen Herausforderungen verbunden“.

Er berichtete aus eigener Erfahrung, wie sich auch die technische Ausrüstung der Exekutive geändert habe. Jüngst sei bei ihm eingebrochen worden, schilderte Ludwig. Die Polizisten hätten sofort die Spuren gesichert, drei Tage später sei der Täter gefasst worden. Bei einem Einbruch vor 15 Jahren sei ihm noch, als er nach der Spurensicherung gefragt habe, von Polizisten beschieden worden, er schaue zu viel CSI, erzählte der Bürgermeister.

Uniformprobetragen speziell für Tätowierte

Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt machen es auch der Exekutive nicht leicht, sagte Landespolizeivize Lepuschitz in seiner Ansprache vor zahlreichen Führungskräften der Polizei sowie auch Schülerinnen und Schüler. Mit dem Recruiting-Center wolle man „möglichst realistische Informationen anbieten“. Allein seit Start der neuen Rekrutierungskampagne seien 1.000 Gespräche mit Interessenten geführt worden. Im Center neben der Messe können potenzielle Bewerberinnen und Bewerber die Polizeiuniform ebenso anprobieren wie den Turtle, die Schutzkleidung des Großen Sicherheitspolizeilichen Ordnungsdienstes (GSOD).

So können etwa Personen mit Tätowierungen herausfinden, ob die Tattoos mit der Uniform sichtbar sind oder nicht. Außerdem können Interessierte virtuelle Einsatzszenarien mittels VR-Brille miterleben, berichtete Lepuschitz. „Wir versuchen hier, am Puls der Zeit zu bleiben.“ Der Polizeiberuf biete ein „tägliches Abenteuer“, das im Team bewältigt werden könne.

Gruppentermine bis maximal 15 Personen möglich

Im Recruiting-Center informiert ein fünfköpfiges Team unter der Leitung von Amtsdirektorin Claudia Holzgruber die möglichen Bewerberinnen und Bewerber. Die Einrichtung ist bereits seit 10. Oktober geöffnet. Die Information und Beratung von rund zehn Personen pro Tag wurde am Montag als Ziel genannt. Auf Anfrage können auch Gruppentermine bis maximal 15 Personen angeboten werden.