Umgestaltung Westbahnhofs-Viertel
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WIRTSCHAFT

Pläne für Westbahnhofareal präsentiert

Vom ehemaligen Rotlichtviertel zur grünen Oase: Diese Verwandlung soll jetzt beim Westbahnhof entlang der Felberstraße passieren. Auf dem rund 1,2 Kilometer langen Streifen wollen Stadt, Bezirk und ÖBB einen Erholungsraum schaffen. Eine Bürgerinitative befürchtet stattdessen mehr Immobilien.

Grünraum soll hier das zentrale Thema werden, sagte Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Montag bei der Präsentation der Plände. „Bei der Entwicklung hier wird aber auch wichtig sein, dass wir es möglich machen, die zwei Bezirksteile, die durch große Höhenunterschiede durchbrochen sind, miteinander verbinden zu können“, so Sima gegenüber „Wien heute“.

Verkehrsberuhigung der Felberstraße

Aber auch die Funktion des Areals als „Frischluft-Schneise“ für Wien sei wichtig. Nun werde man ein Jahr lang Ideen und Vorschläge mit der Bevölkerung sammeln. Als Treffpunkt für die Gespräche wird dieses frühere Rotlicht-Etablissement saniert und adaptiert.

Auch eine Verkehrsberuhigung der Felberstraße und des umliegenden Grätzel ist möglich. Wie laufend betont wird, ist das vorrangige Ziel aber die Schaffung von neuem Grünraum. „Das ist für mich und auch für viele Bürgerinnen und Bürger wichtig“, sagte Dietmar Baurecht (SPÖ), Bezirksvorsteher Rudolfsheim-Fünfhaus.

Umgestaltung Westbahnhofs-Viertel
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Die Höhenunterschiede zwischen dem 14. und 15. Bezirk sollen durchbrochen werden

Wohnungen oder Grünraum statt Lagerhallen

Wichtiger Partner dieser Umgestaltung sind die ÖBB. Auch Teile der Lagerhallen sollen abgerissen werden, um mehr Platz zu schaffen, erklärte Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG. „Für uns ist das natürlich sehr gut, weil wir auf unseren Bahnhofs-Arealen etwas zusammenrücken und dadurch Flächen frei werden, die wie gesagt entweder für Wohnungen, für die wir dann das Baurecht vergeben, möglich gemacht werden oder auch als Grünfläche“, so Angelo.

Entlang der Felberstraße soll das Viertel umgestaltet werden
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Aufregung bei Bürgerinitiative

Und beim Wort Wohnungen klingeln bei der Bürgerinitiative „Westbahnpark“ alle Alarmglocken. Sie fordern via Onlinepetition schon lange eine Umgestaltung. Nun befürchten sie aber, dass hier der grüne Raum „nur hübsch für Immobilien wird“.

„Wir befürchten, dass es dann nur so kleine winzige ‚Pocket-Parks‘ geben wird, die einerseits sowohl die Investoren- und die Immobilien-Bedürfnisse befriedigt und zugleich eben auch ein bisschen Freiraum. Aber das ist uns zu wenig. Wir wollen hier einen großen Zusammenhang und Freiraum“, sagte Hannes Gröblacher von der Bürgerinitiative.

Westbahnhof-Viertel soll umgestaltet werden

Entlang der Felberstraße im Westbahnhof-Viertel soll eine grüne Oase entstehen. Auf dem schmalen, aber rund 1,2 Kilometer langen Streifen wollen Stadt, Bezirk und ÖBB einen echten Erholungsraum schaffen

Ein Vorschlag der Initiative ist etwa, dass dort ein rund ein Kilometer langer Bade-Pool gebaut wird. Die Bürgerinitiative wird nun auch von der Stadt zu den Gesprächen über die Umgestaltung eingeladen. Zum Vorwurf heißt es, dass auch Immobilien-Neubauten möglich seien, aber Grünraum Vorrang habe.