Roland Düringer im Stadtsaal
Michael Meindl
Michael Meindl
Kultur

Regenerationsabend: Düringer wie damals

Anekdoten statt Aktivismus: Roland Düringer stellt sich in seinem neuen Programm „Regenerationsabend 2.0“ auf die Bühne und erzählt Motorrad- und Kabarett-Geschichten von früher. Zumindest bei der umjubelten Premiere am Dienstag im Stadtsaal.

Der Titel „Regenerationsabend“ sei angelehnt an den Sportbegriff „Regenerationstraining“, sagt Düringer: „Doch bewegen, aber nicht anstrengen“. Er hat daher kein neues Programm mit Anfang und Schluss geschrieben, sondern entscheidet spontan auf der Bühne, welche Anekdoten er dem Publikum darbieten will. Das funktioniert. Der 59-Jährige ist ein begnadeter Geschichtenerzähler.

Vom Burgtheater auf das Motorrad

Bei der Premiere am Dienstagabend im Stadtsaal startete Düringer klassisch in seiner Kindheit, erzählte von seinem Vater, der Garderobier am Burgtheater war, den damit verbundenen Theaterbesuchen, von der prägenden Freundschaft mit Schauspieler Herwig Seeböck, vom Fahrradfahren auf Stützrädern und seinen ersten Versuchen am Motorrad und als Solokabarettist.

„Regenerationsabend 2.0“ feierte Premiere

Roland Düringer hat sein neues Programm „Regenerationsabend 2.0“ präsentiert. Er lässt damit seinen legendären Regenerationsabend aus den 1990ern wieder auferstehen.

Mit Messerstich ins Krankenhaus

Einige Geschichten kennt man noch nicht. Etwa jene, wie er Anfang der 80er-Jahre seinen Eltern das „Weihnachtsfest versaut“ hatte. Ein Kontrahent hatte ihm beim Fortgehen in Wien mit einem Messer tief in die Brust gestochen. Doch wie durch ein Wunder verfehlte der Angreifer das Herz. „Sonst würde ich heute nicht da stehen.“

Düringer bleibt mit seinen Anekdoten ausschließlich in der Vergangenheit – in einer Zeit, in der Schwarz-Weiß-Fernseher mit einer Farbfolie nachgerüstet wurden, in der Frauen Hauskleider mit Blümchenmuster trugen, die „aus demselben Stoff wie der Duschvorhang waren“ – und darunter eine fleischfarbene Combinége, und nur jene ein Tattoo hatten, die im Gefängnis gesessen sind.

Höhepunkte aus legendären Programmen

Besonders leidenschaftlich und ausgeschmückt erzählt Düringer seine eigenen Unfallberichte – ob mit Motorrad oder Jeep. Und auch Fans des legendären Bundesheer-Schlabarett-Programms „Atompilz von links“ (1985) kommen womöglich auf ihre Kosten. Zumindest bei der Premiere spielte Düringer gemeinsam mit seinem Tontechniker die bekannte Rede des Bürgermeisters bei der Angelobung am Sportplatz nach. Ein Klassiker-Liveerlebnis!