Das 750-Millionen-Euro-Projekt soll die Spitalsfläche um ein Viertel vergrößern und den akut vorherrschenden Platzmangel, zum Beispiel auf der kardiologischen und psychiatrischen Station, beseitigen. Zusätzlich ist ein neues Schwerpunktzentrum für Infektiologie geplant. Die zwei denkmalgeschützten Gebäude bleiben erhalten. Bis 2040 werden alle städtischen Spitäler – ausgenommen die neue Klinik Floridsdorf – modernisiert, um- oder neu gebaut.
Klinik Favoriten soll umgebaut werden
„Atmosphärisch relativ bedrückend“, so bringt eine leitende Ärztin die baulichen Zustände in der Klinik Favoriten auf den Punkt. Im Rahmen des Wiener Spitalskonzepts soll das in die Jahre gekommene Krankenhaus nun groß umgebaut werden.
Patientenversorgung trotz Bauarbeiten
Anstelle der fünf alten Gebäude wird im Zentrum der Klinik Favoriten ab 2026 ein großer Zentralbau entstehen. Der Neubau soll an die Tradition des früheren Kaiser-Franz-Josef-Spitals anknüpfen, das in den 1950er Jahren als hochmodernes Krankenhaus galt.
Der laufende Spitalsbetrieb soll auch während der Bauarbeiten nicht gefährdet werden: Abteilungen müssen vor dem Abbruch der alten Gebäude in Zwischenbauten übersiedeln. Keine der Stationen soll schließen müssen, damit die Patientenversorgung gewährleistet bleibt.
Psychiatrie in Anbau ausgelagert
In den bestehenden Gebäuden müssen die Abteilungen allerdings zusammenrücken. Die Kardiologische Ambulanz befindet sich momentan im Keller des Spitals, für Untersuchungen müssen Patientinnen und Patienten der kardiologischen Station in andere Gebäude transportiert werden. „Wir haben im Haus eine sehr effiziente Transportlogistik, aber es ist sehr aufwendig“, verdeutlichte Diana Bonderman, Leiterin der Kardiologischen Ambulanz, die angespannte Situation.
Auch die alte Psychiatrieabteilung ist bereits jetzt zu klein. Als Übergangslösung wurde ein Erweiterungstrakt gebaut. Auf dem Grundstück des alten Laborgebäudes entsteht bis 2030 die neue, von 40 auf 120 Betten vergrößerte Psychiatrie mit vier verschiedenen Stationen für junge Erwachsene, Erwachsene, Menschen über 65 und eine Akut-Psychosomatik-Station.

Neueröffnungen bis 2034
2034 sollen dann die neue zentrale Notaufnahme und die Stationen für Kardiologie, Pulmologie, Innere Medizin, Neurologie und Psychiatrie im geplanten zentralen Hauptgebäude öffnen. Die Klinik wird künftig in der Region Süd Schwerpunktzentren für Onkologie, Herz-Gefäß, Eltern-Kind-Medizin, Urologie und Kinder- und Jugendpsychiatrie haben.