Christkindlmarkt Rathausplatz
ORF.at/Christian Öser
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Tourismus

Wenig Buchungen für Weihnachten

In Wien könnten im Advent die Touristinnen und Touristen ausbleiben: Nach einem starken Sommer gibt es derzeit kaum bis gar keine Buchungen für die nächsten Wochen bis Weihnachten. Von der erhofften Auslastung von 75 Prozent sind die Hotels weit entfernt.

Mit Blick auf die vergangenen Monate war die Wiener Hotellerie zuversichtlich auch im Advent und zu Weihnachten volle Betten zu haben. Man habe mit einer Auslastung von rund 75 Prozent gerechnet, aber schon die letzte Woche habe sehr schlecht ausgesehen, die Buchungen hätten stagniert, sagte Dominic Schmid, Obmann der Wiener Hoteliers in der Wirtschaftskammer gegenüber Radio Wien.

Das bedeute, dass es weniger Buchungen als normal um diese Zeit gebe. Das Ganze reduziere sich jetzt, momentan werde rund um Weihnachten eine Auslastung von 60 bis 65 Prozent erwartet, so Schmid. Hinzu komme eine relativ kurze Buchungszeit. Zimmer würden erst neun bis zehn Tage vor der Anreise gebucht. Damit müsse man bei Prognosen vorsichtig sein.

Kurzfristige Buchungen für Zugpferd Weihnachten

Schuld daran ist laut Schmid die Teuerung, insbesondere bei den Energiepreisen: „Da merkt man, dass da ein bisschen Angst vorherrscht, was noch auf die Leute zukommen wird, wie hoch die Abrechnungen sein werden, das schlägt sich im Buchungsverhalten nieder“, so Schmid.

Der Obmann setzt auf die Weihnachtsmärkte, die nach wie vor ein Zugpferd und sehr wichtig für die Stadt seien. Sehr viele Besucherinnen und Besucher würden aus den Bundesländern oder den Nachbarländern nach Wien kommen. Hier könnte es „noch einen Push geben“, so Schmid, hier hoffe er auf kurzfristige Buchungen. Die Branche sei jedenfalls sehr dankbar, dass es eine Zusammenarbeit mit den Weihnachtsmärkten gebe.

Wiens Hotellerie schreibt wieder Gewinne

Die Bilanz der Hotellerie für das Gesamtjahr 2022 fällt dennoch positiv aus. Die Häuser schreiben 2022 laut Wirtschaftskammer Wien wieder schwarze Zahlen. Die Spitzenauslastungen im Sommer und im Herbst glichen den Pandemie-Knick vom Frühjahr wieder aus. „Das Gesamtjahr ist erstmals seit 2019 wieder positiv“, berichtete Fachgruppenobmann Schmid. Als Grund für den starken Herbst nennt er vor allem das Seminar- und Kongressgeschäft.