Das Jungdamen- und Jungherrenkomitee am Philharmonikerball.
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Wirtschaft

Start für mögliche Rekordballsaison

Um 11.11 Uhr werden heute in Wien der Fasching und die Ballsaison eröffnet – mit der traditionellen Quadrille der Tanzschulen auf dem Stephansplatz. In der Wiener Wirtschaftskammer hofft man nach der Pandemie-Ballpause sogar auf einen Gästerekord.

„Nach zwei harten Jahren können sich die Veranstalter auf eine Renaissance der Wiener Bälle freuen“, so Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien. Jeder dritte Wiener ab 15 Jahren würde heuer einen Ballbesuch planen, verwies Grießler auf Umfragen: „In unserer Rekordsaison 2019/20 war das nur jeder Vierte. Wir könnten also nach zwei Jahren Pause heuer gleich eine neue Rekord-Besucheranzahl erzielen.“

520.000 Ballgäste wurden in der Saison 2019/20 gezählt. Für die aktuelle Saison hält der Spartenobmann nun 550.000 verkaufte Tickets für „möglich“. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Bälle wie geplant stattfinden können. Die Vorzeichen stünden gut, hat ein Rundruf bei Veranstaltern ergeben: Die Locations sind gebucht, Detailplanungen im Gang und Ticketverkäufe für die größten Bälle gestartet.

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Tanzende Menschen am Stephansplatz
APA/Roland Schlager
Tanzende Menschen am Stephansplatz
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Tanzende Menschen am Stephansplatz
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Tanzende Menschen am Stephansplatz
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Deutlich höhere Kartenpreise

Im Zuge der allgemeinen Teuerung dürften auch die Preise für die Ballkarten stark steigen. Die Tickets für den Kaffeesiederball sind diesmal beispielsweise um 20 Prozent teurer als beim letzten Ball 2020 – statt 150 Euro zahlt man nun 180 Euro. Eine Karte für den Zuckerbäckerball kostet nun 130 Euro – 2020 waren es noch 110 Euro.

Auch für die Opernball-Karten muss man heuer deutlich tiefer in die Tasche greifen: Sie kosten nun 350 Euro statt zuletzt 315 Euro im Jahr 2020. Der Aufschlag von 35 Euro geht allerdings an die Hilfsaktion „Österreich hilft Österreich“. Der Ball soll im Zeichen der Solidarität mit jenen, die sich das „Privileg einer rauschenden Ballnacht“ nicht leisten können, stattfinden.

Auch größter Maskenball nach Pause zurück

Der 65. Opernball findet am 16. Februar statt. Schon fest stehen etwa auch die Termine für den Wiener Rotkreuz Ball (18. November 2022), den Zuckerbäckerball (12. Jänner 2023), den Blumenball (13. Jänner 2023), den Kaffeesiederball (3. Februar 2023) und den Ärzteball (28. Jänner 2023). Der 100. Jägerball geht am 30. Jänner über die Bühne, der WU-Ball am 14. Jänner und der 80. Ball der Wiener Philharmoniker am 19. Jänner 2023.

Auch der größte Maskenball Österreichs, die Rudolfina-Redoute in der Hofburg, findet nach einer zweijährigen Pause wieder statt. Das Ballmotto am 20. Februar ist die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss – und es wurde nicht zufällig gewählt. „Nach den Pandemie-Jahren kann man in Anlehnung an die Polka-Mazurka von Johann Strauss Sohn sagen: ‚Glücklich ist, wer vergisst‘“, so Ballveranstalter Oliver Hödl.

Eintanzen für Ballsaison

Nach der CoV-Pause wird jetzt der Fasching wieder eingeleitet und zwar mit der Quadrille der Tanzschulen. Hunderte haben mitgetanzt. Die Wirtschaftskammer hofft auf eine gute Saison für Blumenball und Co.

Bis zu 170 Millionen Euro Umsatz erwartet

In der letzten vollen Ballsaison 2019/20 wurden mehr als 150 Millionen Euro an Umsatzerlösen erzielt. „Es profitieren ja weit mehr Unternehmer als Veranstalter, Locations und Caterer von den Bällen, etwa Restaurants, Friseure, Schneider, Taxiunternehmen und nicht zuletzt die Tanzschulen“, so Spartenobmann Grießler. „Die heurige Ballsaison sollte bis zu 170 Millionen für die Wiener Wirtschaft bringen.“