Aktivistin mit festgeklebter Hand an Dino-Skelett
Letzte Generation Österreich
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chronik

NHM: Aktivistinnen kleben an Dinoskelett

Aktivistinnen der Gruppe Letzte Generation haben sich am Donnerstagvormittag an einem Sockel im Dinosauriersaal im Naturhistorischen Museum (NHM) Wien festgeklebt. Sie protestierten gegen die „Zerstörung unserer Lebensgrundlagen“.

Die Aktion sei "gegen den fossilen Kurs der österreichischen Bundesregierung“, wie es in einer Aussendung hieß. „Vor den Überresten der ausgestorbenen Giganten“ deponierten sie ihre Forderungen zur „Überlebenspolitik anstelle der fortgesetzten Zerstörung unserer Lebensgrundlagen“.

Die Polizei rückte mit Lösungsmitteln an und konnte beide Aktivistinnen rasch befreien. Laut Polizeisprecher Markus Dittrich sollten sie danach rasch des Museums verwiesen werden. Die Polizei wird Anzeigen wegen Störung der öffentlichen Ordnung und wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung legen.

NHM: Aktivisten kleben an Dinoskelett

Aktivistinnen der Gruppe Letzte Generation haben sich am Donnerstagvormittag an einem Sockel im Dinosauriersaal im Naturhistorischen Museum (NHM) Wien festgeklebt. Sie protestierten gegen die "Zerstörung unserer Lebensgrundlagen“.

Verständnis im NHM, aber „falscher Weg“

Die Direktorin des Naturhistorischen Museums, Katrin Vohland, zeigte zwar Verständnis für „einen Teil der Verzweiflung der jungen Menschen“, stieß sich aber an deren Methoden. „Ich glaube, dass man sich anders, nämlich politisch, in Parteien engagieren sollte, um das Klimaschutzthema voranzubringen. Man muss um Mehrheiten ringen, um Klimaschutz durchzusetzen. Der geht uns alle an.“

Es sei „viel Diskurs und Aufklärung nötig“, was man aber nicht erreiche, wenn man sich in Museen anklebt: „Diese aktionistischen Handlungen lenken leider vom eigentlichen Thema ab.“ Das NHM selbst setze sich „proaktiv mit dem Thema Klimaschutz und auch den damit verbundenen Zielkonflikten auseinander“.

Im Gegensatz zu Dinosauriern können Menschen wählen

Die beiden Aktivistinnen forderten als „Sofortmaßnahme“ der Regierung zur Senkung des CO2-Ausstoßes „Tempo 100 auf der Autobahn“. Sie sehen die Gesellschaft auf „eine Klimahölle zurasen“. Mit der Temporeduktion auf den Autobahnen könnte die Politik „eine erste einfache Maßnahme setzen, die sofort hilft und nichts kostet. Wir sind keine Dinosaurier. Wir haben eine Wahl“, betonten sie.

Der Klimakollaps habe längst begonnen, hieß es weiter. Die Regierungen könnten einfach nicht aufhören, Öl ins Feuer zu gießen. Mit jeder neuen Fossilbohrung, mit jedem neuen Meter Autobahn werde „die Zukunft unserer Kinder“ vernichtet.

Staatsanwaltschaft ermittelt in ähnlichem Vorfall

Bereits am 15. September wollten sich im NHM Aktivisten bei einem Exponat ankleben. Das wurde jedoch im letzten Moment verhindert. Es wird gegen drei Personen wegen des Verdachts der versuchten Sachbeschädigung bzw. der versuchten schweren Sachbeschädigung ermittelt. Alle drei wurden auf freiem Fuß angezeigt. Der Fall ist bereits bei der Staatsanwaltschaft anhängig.