„Ich hatte nie Angst, keine Rollen zu bekommen, weil ich mich selber nicht und auch nicht festgelegt wurde – und das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass man sich nicht festlegen lässt“, sagte Orth. Die 86-jährige Doyenne des Burgtheaters wird bei der Nestroy-Gala für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Seit 1973 ist sie fixes Mitglied im Burgtheater und brillierte in Inszenierungen etwa von Achim Freyer und Andrea Breth.
Geboren wurde Orth am 8. Februar 1936 in Wien als älteste von drei Töchtern (neben Christiane und Maresa), die allesamt erfolgreich in die Fußstapfen ihrer prominenten Eltern Paula Wessely und Attila Hörbiger treten sollten. Sie selbst entledigte sich der Bürde des großen Namens der Schauspielerdynastie Hörbiger und benutzte den Familiennamen ihrer Großmutter mütterlicherseits. Ihre Erfolge kurz zusammengefasst hat Ex-Burgtheater-Direktor Klaus Bachler bei der Feier ihres 85. Geburtstages, als er Orth als „bestimmende Lichtgestalt und Hohepriesterin der Burg“ bezeichnete.
39 Nominierte in 13 Kategorien
Mit Lisa Wentz steht bereits eine zweite Preisträgerin des Abends fest. Sie bekommt den Jungautorinnenpreis für das beste Stück, nämlich für die Uraufführung von „Adern“ im Akademietheater. Es ist ein Volksstück über einen Tiroler Bergmann und dessen Frau. Daneben gibt es noch 39 Nominierte in 13 Kategorien.
Sendungshinweis
ORF III überträgt die Preisverleihung live-zeitversetzt ab 21.45 Uhr.
ORF-Moderatorin Nadja Bernhard und ORF-III-Moderator Peter Fässlacher präsentieren die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Für das Buch konnte erneut Kabarettist, Autor und Moderator Gerald Fleischhacker gewonnen werden, Regie führt Andre Turnheim. Musikalisch wird der Abend von Musikerinnen und Musikern des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien unter der Leitung von Herbert Pichler begleitet.
Applaus des Publikums live
Die Nestroy-Gala findet erstmals nach zwei „herausfordernden Jahren“ wieder vor Publikum statt. Gefeiert wird in den Dekorationswerkstätten von Art for Art, wo viele Bühnenbilder und Dekorationsteile der bisher nominierten und ausgezeichneten Produktionen gefertigt wurden.
„In diesem von Kreativität und Handwerk geprägtem Ambiente werden heuer wieder ebenso kreative und von handwerklicher Qualität überzeugende Leistungen auf österreichischen und deutschsprachigen Bühnen ausgezeichnet und mit dem impulsiven Applaus und Jubel belohnt, die dem Liveerlebnis des Theaters innewohnen“, betonte Franz Patay, Präsident des Wiener Bühnenvereins.