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Plus 150 Mio. für Universitäten zu wenig

Die Teuerung bedroht auch den Betrieb der Universitäten, sie fordern mehr Geld. Bildungsminister Polaschek hat nach Protesten heute zusätzlich 150 Mio. Euro angekündigt. Für die TU Wien ist das zu wenig.

Angesichts ihrer Finanznot bekommen die Universitäten für das kommende Jahr statt 250 Millionen nun 400 Millionen Euro zusätzlich. Das sagte Wissenschaftsminister Martin Polaschek im Ö1-Morgenjournal. Die 150 zusätzlichen Millionen kommen aus aufgelösten Rücklagen des Wissenschaftsministeriums, wie Polaschek sagte. Damit sollten die Unis nächstes Jahr „gut auskommen“.

TU-Rektorin Seidler: „Zu wenig, um Probleme zu lösen“

Doch mit dem zusätzlichen Geld sei das Problem nicht gelöst, sagte die Vorsitzende der Universitätenkonferenz und Rektorin der TU Wien, Sabine Seidler: „Jetzt bekommen wir oder sollen wir bekommen 400 Millionen Euro mehr. Und das bedeutet letztendlich, wenn die Wirtschaftsprognosen eintreffen, wird das Geld nicht ausreichen.“

Vollkommen offen sei letztendlich das Jahr 2024, für das bisher nur 250 Millionen auf dem Tisch liegen würden. Tatsächlich würden aber ungefähr 680 Millionen Euro benötigt. Die Quintessenz sei, die Finanzspritze helfe für das Jahr 2023, löse aber das Problem nicht. Die Unis wollen für 2023 und 2024 insgesamt 1,2 Milliarden Euro mehr.

Plus 150 Mio. für Universitäten zu wenig

Die Teuerung bedroht auch den Betrieb der Universitäten, sie fordern mehr Geld. Bildungsminister Polaschek hat nach Protesten am Dienstag zusätzlich 150 Mio. Euro angekündigt. Für die TU Wien ist das zu wenig.

TU Wien hält Schließmonat für denkbar

Ob die TU Wien nun von ihrer Ankündigung eines Schließmonats rund um Weihnachten zurücktritt, müsse noch geprüft werden, sagte Seidler weiters. Die Maßnahme war überlegt worden, weil weniger Posten besetzen und weniger heizen der TU finanziell nicht weiterhelfe. Seidler hatte daher angekündigt, den Betrieb der TU von Mitte Dezember bis Mitte Jänner einstellen zu wollen. Das hätte für Studierende die Rückkehr in den Distanzmodus bedeutet, für die TU selbst wäre der Forschungsbetrieb einzustellen, was neue finanzielle Lücken aufreißen würde.

Doch wer zum Beispiel in Laboren an künstlicher Intelligenz forscht und Röntgengeräte betreibt, braucht viel Strom. Und der ist teuer. Die Energiekosten machen die Hälfte der Finanzlücke von 175 Millionen aus. Und diese Kosten will Seidler ersetzt haben. Denn die Teuerung sei beim Beschluss des Budgets im Vorjahr kein Thema gewesen.