Das Energie- und Antriebselement von Gateway mit seinem solarelektrischen Antriebssystem in Aktion (künstlerische Darstellung).
Maxar
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Wissenschaft

Wiener Technik für NASA-Raumstation

Am Mittwoch ist im Rahmen des Artemis-Programms der NASA eine Rakete ins All geflogen. 2024 soll die erste Weltraumstation in einer Mondumlaufbahn entstehen. Mit TTTech und Beyond Gravity Austria sind zwei Wiener Firmen mit an Bord.

Für die Kommunikation bei der Artemis Mission zeichnet TTTech aus Wien-Wieden verantwortlich. Das betrifft sowohl die Kommunikation unter den Astronauten als auch die Kommunikation der Geräte in der Raumkapsel, schilderte der Leiter der Raumfahrtabteilung, Christian Fidi, den Grund dafür, dass eines Tages die zivile Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft der USA (NASA) im vierten Bezirk anrief:

Das Energie- und Antriebselement von Gateway mit seinem solarelektrischen Antriebssystem in Aktion (künstlerische Darstellung).
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Das Energie- und Antriebselement von Gateway mit seinem solarelektrischen Antriebssystem in Aktion

„Damals ist die NASA auf uns zugekommen und hat gesagt, ihr habt Technologie, die entwickelt wurde von der TU oder über die TU Wien.“ Diese Technik sei während einer sogenannten Ausgründung in die heutige Firma übergeführt worden und „kann halt Dinge, die andere nicht können, und das ist eben, diese unterschiedliche Systeme auf ein Kabel zu übertragen“,

Kommunikation und Antrieb

Das zweite Wiener Unternehmen Beyond Gravity Austria mit Sitz in Meidling wiederum liefert für den solarelektrischen Ionenantrieb der Allstation Gateway den weltweit größten Steuerungsmechanismus. Dieser Mechanismus ermöglicht es, die Schubrichtung der sehr großen elektrischen Triebwerke sowohl für präzise Manöver als auch für weitreichende Bahnänderungen um den Mond auszurichten. Beyond Gravity Austria (früher RUAG Space Austria) mit Sitz in Meidling ist mit rund 46 Mio. Euro Umsatz und etwa 230 Mitarbeitenden das größte österreichische Weltraumtechnikunternehmen.

Das Unternehmen wird den Mechanismus an das US-Unternehmen Maxar in Palo Alto, Kalifornien, liefern. Entwickelt und gebaut wird der Mechanismus in Wien. Das Energie- und Antriebselement für das Gateway versorgt die Weltraumstation mit Energie und Schub für Manöver um den Mond und für den Transit zwischen verschiedenen Umlaufbahnen. „Dieses Gateway-Modul ist das leistungsstärkste Raumfahrzeug mit solarelektrischem Antrieb, das jemals geflogen sein wird“, sagte Manfred Sust, Geschäftsführer von Beyond Gravity Austria.

Eine Raststation auf dem Weg zum Mars

Die „Gateway“-Raumstation, an der auch die europäische Raumfahrtagentur ESA beteiligt ist, soll als permanente Zwischenstation für bemannte Missionen zum Mond dienen. Später könnte sie möglicherweise auch als Station für Missionen zum Mars dienen. Die Station soll kleiner als die ISS werden und nicht die Erde, sondern den Mond umkreisen. Sie soll auch nicht ständig besetzt sein.