Frau mit Weihnachtspaketen auf Mariahilfer Straße
APA/Georg Hochmuth
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wirtschaft

Weihnachtsumsatz auf niedrigem Niveau

Die Umsätze rund um Weihnachten werden keinen Grund zum Feiern liefern. Mit einer Ausnahme: Gewinnen werden die Weihnachts- und Christkindlmärkte, so das Beratungsunternehmen Regio-Plan.

Vor der CoV-Pandemie lag der Umsatz rund um Weihnachten bei 2,1 Milliarden Euro. Nach deutlichen Rückgängen in den letzten beiden Jahren wurde heuer mit 1,8 Milliarden gerechnet. Wirklich gewinnen würden nur die Weihnachts- und Christkindlmärkte. Hier würden zurückgekehrte Touristen den Umsatz ankurbeln. Im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 wird mit drei Prozent Zuwachs gerechnet. Das wäre nominell so hoch wie vor elf Jahren, doch die Inflation drückt das Ergebnis hinunter,

Jedenfalls würden die Weihnachtsmärkte auch das durch die Pandemie veränderte Konsumverhalten widerspiegeln, so Regio-Plan. Es gibt weniger Verkaufsstände, dafür aber mehr Unterhaltung. Die Besucher werden durch unterschiedliche Highlights wie Lesungen, Live-Musik und Kinderprogramm am Ball gehalten.

Neuer Trend bei Geschenken

Auch im sonstigen Weihnachtsgeschäft macht sich demnach ein neuer, umwelt- und klimasensibler Lebensstil bemerkbar. Die Tendenz bewegt sich weg von klassischen Handelsprodukten wie Kleidung, Elektronik, Parfüms und Schuhen hin zu nachhaltigen und regionalen Produkten. Genuss wie etwa Reisen, Restaurantgutscheine und Abos werden großgeschrieben. Konsumieren sei heutzutage für einen zunehmenden Anteil der Bevölkerung eine Frage der Verantwortung.

Der Konsum sei jedoch nicht nur auf biologische, faire und lokal produzierte Produkte übergeschwappt, sondern werde von manchen Menschen generell in Frage gestellt. Immer mehr Personen wollen demnach ein Weihnachtsfest oder schenken sich aus religiösen oder sonstigen Gründen gar nichts. Ganz nach dem Motto „Zeit ist Geld“ werden heuer Geschenke in Form von Aktivitäten und gemeinsamer Zeit hochgepriesen. Geschätzt etwa 29 Prozent der Gesamtbevölkerung sind „Weihnachts- sowie Weihnachtsgeschenkeverweigerer“.

Onlinehandel bei rund 30 Prozent

Einen leichten Rückgang erwarten die Berater beim Onlinehandelarten. Die Einbußen sind vor allem dem Wegfallen der Corona bedingten Einschränkungen zu verdanken, die Menschen gehen gerne wieder in Geschäften einkaufen. Das kommt zwar dem stationären Handel zugute, doch der Kaufkraftverlust durch die Inflation ist ein weiterer Bremsklotz. So wird der Anteil des Onlinehandels am weihnachtlichen Gesamtumsatz rund 30 Prozent betragen. Digitales Einkaufen bleibt damit weiterhin weit vorne im Ranking der Weihnachtsausgaben.