Intensivstation
ORF
ORF
Politik

Neue Meldestelle für Gefährdungsanzeigen

Die Ärztekammer beklagt sich über Missstände in den Spitälern in Wien. Jetzt will sie Engpässe in Krankenhäusern sichtbar machen und startet zu diesem Zweck eine eigene Meldestelle für Missstände.

„Nur mit einer offenen und transparenten Fehlerkultur können diese behoben werden. Die Meldestelle ist eine weitere Maßnahme, um einige Verantwortliche aus dem Tiefschlaf zu holen“, betonte der Obmann der Kurie angestellter Ärzte, Stefan Ferenci, am Mittwoch. Die Probleme sollen mit der Aktion vor den Vorhang geholt werden, denn die Engpässe in den Krankenhäusern und damit die Zahl der Gefährdungsanzeigen würden zunehmen.

Die Anzeigen sollten nun systematisch erfasst werden, was rechtlich zulässig sei, wie sich Ferenci überzeugt zeigte. „Durch eine Übermittlung einer Gefährdungsanzeige beziehungsweise der Dokumentation eines konkreten Missstands verhindern unsere Kolleginnen und Kollegen, dass eine ‚Schubladisierung‘ auf Kosten ihrer Patientinnen und Patienten stattfindet“, beteuerte Ferenci.

Internes Instrument, um Probleme aufzuzeigen

Gefährdungsanzeigen seien dazu da, um Engpässe aufzuzeigen, hatte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erst vor einigen Tagen erklärt. Er sprach von einem internen Instrument zur Organisation, das die rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wiener Gesundheitsverbund nutzen könnten. So könnten etwa Probleme in bestimmten Bereichen aufgezeigt werden.

Allerdings sollte dieses Instrument intern angewendet werden, nicht in der Öffentlichkeit, betonte Hacker. Er sagte außerdem, es sei schon lange bekannt und klar, dass es im Gesundheitsbereich einen Personalmangel gebe, allerdings wäre Wien mit der Verdoppelung der Ausbildungsplätze „auf einem guten Weg“ dagegen anzukämpfen.