Besetzter Hörsaal
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Chronik

„Erde brennt“: Hörsaal weiterhin besetzt

Rund 100 Klimaaktivistinnen und -aktivisten halten weiterhin einen Hörsaal der Universität Wien besetzt. Sie fordern von der Politik etwa den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern, die Besteuerung von Übergewinnen und mehr Geld für Universitäten.

Freitagnachmittag im besetzten Hörsaal auf dem Campus im Alten AKH: Es wirkt ruhig, Schlafsäcke weisen auf jene hin, die hier seit Mittwoch übernachten. Anders als bei der Audimax-Besetzung „Uni brennt“ im Jahr 2009, die nach 61 Tagen zur Räumung führte, gibt es hier ein Alkohol- und Drogenverbot, sagt die Plattformsprecherin – die auch als „Fridays for Future“- und „Lobau bleibt“-Aktivistin bekannt ist.

Protest „wird nicht leiser“

Man sei im Gespräch mit Rektorat und Sicherheitskräften und wolle keine Eskalation. „Wir brauchen das Podium, um endlich gehört zu werden. Wir werden so lange bleiben, bis unsere Forderungen in Maßnahmen umgesetzt werden, der Protest wird nicht aufhören, auch wenn die Besetzung geräumt wird, der Protest wird nicht leiser“, so Amina Guggenbichler, Sprecherin von „Erde brennt“.

Klimaaktivisten besetzen Hörsäle

Rund 100 Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten besetzen derzeit den größten Hörsaal der Uni Wien auf dem Campus im Alten AKH. Sie wollen auf unbestimmte Zeit bleiben. Es geht ihnen darum, „das fossile Wirtschaftssystem zu beenden“.

Junge Leute mit „berechtigten Anliegen“

Laut Bernhard Kittel, dem Leiter des Instituts für Wirtschaftssoziologie an der Universität Wien, sind die Besetzerinnen und Besetzer „junge Leute, die ein sehr berechtigtes Anliegen haben und das artikulieren. Sie tun das vielleicht in einer Weise, die nicht mehrheitsfähig ist, aber sie tun es auch nicht in einer Weise, die man als gewalttätig bezeichnen kann.“