Person hält eine FFP2-Maske
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Hacker verteidigt Maskenpflicht in „Öffis“

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verteidigt die in Wien weiterhin geltende FFP2-Maskenpflicht in den „Öffis“. Er argumentiert mit der weiter bestehenden Pandemie. Komplexitätsforscher Peter Klimek plädiert für Maßnahmen wie bessere Raumluft.

„Die Ansteckungsgefahr ist nach wie vor weltweit gegeben und sehr hoch. Und solange die Weltgesundheitsorganisation eine Pandemie nicht für beendet erklärt, wäre es ein bisschen lächerlich, wenn wir da einen Zwergerlaufstand machen“, verteidigte Hacker die FFP2-Maskenpflicht.

Natürlich gehe die Maskenpflicht auch ihm selbst inzwischen auf die Nerven, so Hacker. „Hilft aber nichts, wir haben eine Pandemie, eine ansteckende Krankheit, die letzten Endes ihre Spuren im Körper von vielen in der Zwischenzeit hinterlassen hat – nennt sich Long Covid“, betonte der Gesundheitsstadtrat.

Wirkung für Klimek schwer zu beziffern

Wie viel die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln für die Infektionslage aktuell bringt, sei schwer zu beziffern, sagte der Komplexitätsforscher Peter Klimek. „Masken an sich sind natürlich ein sehr effizientes und in der Anwendung vergleichsweise billiges Mittel, um Infektionen zu verhindern. Die Frage ist nur: Wie viele von allen Kontakten, die wir tagtäglich haben, finden tatsächlich in den öffentlichen Verkehrsmitteln statt? Das ist dann eher ein geringerer Anteil.“

Klar dämpfe die Maskenpflicht die Infektionen ein bisschen ab, meinte der Forscher, aber die Maskenpflicht würde nicht zu wesentlich niedrigeren Zahlen führen, wie auch der Vergleich mit anderen Bundesländern zeige. Klimek plädierte dafür, über „nachhaltige und langfristige Maßnahmen“ nachzudenken, die nicht nur während einer akuten Infektionswelle helfen würden – als Beispiele nannte er etwa eine Verbesserung der Raumluft in öffentlichen Gebäuden und eine Stärkung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung.

Corona-Kommission empfiehlt Maske in „Öfffis“

Die Corona-Kommission empfiehlt aktuell eine FFP2-Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln, in stark frequentierten Innenräumen und bei Kontakt zu vulnerablen Personen. Vorschrift ist die FFP2-Maske in den „Öffis“ aktuell aber österreichweit nur in Wien.

Die Corona-Ampel wurde für Wien diese Woche von grün wieder auf gelbgrün geschaltet, also von „sehr geringem Risiko“ auf „geringes Risiko“. Die gemeldeten Infektionszahlen gingen in Wien in den vergangenen Wochen zurück – in den letzten Tagen deutet sich jedoch wieder ein möglicher Anstieg an.

Weniger Menschen in Spitälern

Die Zahl der CoV-Kranken in den Wiener Spitälern ist in den vergangenen Wochen gesunken. Stand Samstag werden laut Stadt Wien 372 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus im Krankenhaus behandelt, das sind in etwa so viele wie zuletzt Anfang Oktober. In der bundesweiten Statistik sind die Spitalszahlen für Wien niedriger, da hier nicht mehr infektiöse Post-Covid-Patientinnen und -Patienten seit November nicht mehr mitgezählt werden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten Wochen und Monaten eine Überlastung des Gesundheitssystem geben werde, ist laut Klimek mittlerweile „sehr gering“: „Da müsste sich jetzt schon etwas Drastisches an der Variantenlage ändern, und das wird einfach zunehmend unrealistisch, dass wir sowas in der nächsten Zeit erwarten können.“