Chronik

Taxilenker bei Kundgebung verletzt

Ein Taxilenker ist in der Nacht auf heute bei einer Spontankundgebung auf dem Wiener Ring von einem Demonstranten verletzt worden. Rund 50 Personen hatten sich auf der Fahrbahn versammelt, um gegen türkische Bombardierungen kurdischer Stellungen zu protestieren.

Gegen 1.00 Uhr versammelten sich die Demonstrierenden auf dem Dr.-Karl-Renner-Ring. Sie blockierten dabei die Fahrbahn – der Taxilenker konnte nicht weiterfahren. Laut einem Polizeisprecher waren die Teilnehmenden der Kundgebung sichtlich aufgebracht. Dabei kam es auch zur Auseinandersetzung mit dem Taxifahrer.

Mehrere Menschen sollen die Tür des Fahrzeugs aufgerissen und in das Fahrzeuginnere geschlagen haben. Der 40-jährige Lenker erlitt leichte Verletzungen im Gesicht. Auch das Taxi wurde von mehreren Personen beschädigt.

21-Jähriger festgenommen

Polizisten der Inspektion Deutschmeisterplatz nahmen einen 21-Jährigen fest, der den Taxifahrer verletzt haben soll. Die Exekutive war mit Dutzenden Beamten im Einsatz, binnen weniger Minuten sei es gelungen, die aufgebrachte Menge von der Fahrbahn zu bewegen. Rund eine halbe Stunde später wurde die Kundgebung schlussendlich beendet, woraufhin sich die Menschenmenge auflöste. Ein 64-jähriger Mann konnte als Verantwortlicher der Kundgebung eruiert werden. Er wurde angezeigt, berichtete die Polizei am Sonntag.

Der Auslöser für die Kundgebung: Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte griff die türkische Luftwaffe in der Nacht auf Sonntag kurdische Stellungen in Nordsyrien an. Dabei seien mindestens zwölf Menschen getötet und weitere verletzt worden. Betroffen waren die Regionen Kobane und Aleppo. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat ihren Sitz in Großbritannien und bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Von unabhängiger Seite sind die Angaben oft kaum überprüfbar.