Pflaster klebt auf den Arm eines Mädchens, nachdem es geimpft wurde
APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Gesundheit

Expertin: „Idealer Zeitpunkt für Grippeimpfung“

Laut Grippemeldedienst gibt es derzeit in Wien pro Woche um die 10.000 Verdachtsfälle. Einige hundert entpuppen sich als tatsächliche Influenza-Fälle, Tendenz leicht steigend „Für die Grippeimpfung ist jetzt der ideale Zeitpunkt", rät die Virologin Monika Redlberger-Fritz.

„Im Moment ist es so, dass wir kurz vor einer Grippewelle sind“, so Redlberger-Fritz. Nach der Impfung brauche es ungefähr ein bis zwei Wochen, bis das Immunsystem ausreichend trainiert und gegen die Grippe geschützt sei – daher sollte man sich jetzt impfen lassen.

Aufgrund der Erfahrungen in auf der Südhalbkugel wird eine frühe und auch sehr starke Grippewelle erwartet. „Australien war in der gleichen Situation, nämlich zwei Jahre keine Grippewelle und dann eben eine Wintersaison ohne Restriktionen. Und die haben eine frühe Grippewelle gehabt und auch eine sehr starke Grippewelle“, beschreibt die Virologin in „Wien heute“.

„Kinder immer Motoren in der Ausbreitung“

Der aktuell verfügbare Impfstoff ist laut Redlberger-Fritz sehr gut an die zirkulierenden Stämme angepasst. Die Grippeimpfung ist grundsätzlich allen Menschen empfohlen, die sich schützen wollen. Zugelassene Impfstoffe gibt es für alle ab dem Alter von sechs Monaten. Besonders dringlich empfiehlt das Nationale Impfgremium die Impfung beispielsweise für Menschen ab 60, für Schwangere und für Babys und Kleinkinder – da sie ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.

Auch für Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten ist eine Grippeimpfung empfohlen – aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos. „Kinder sind immer die Motoren in der Ausbreitung der Grippe. Und gerade die Kinder können sehr lange ansteckend sein“, erklärt Redlberger-Fritz. Kinder seien ungefähr sieben Tage infektiös.

Neue Impftermine am Montag

Auch heuer bietet die Stadt Wien wieder kostenlose Grippeimpfungen an. 400.000 Impfdosen stehen zur Verfügung. Rund die Hälfte der verfügbaren Impfdosen wird in den Impfzentren der Stadt und der Österreichischen Gesundheitskasse verimpft, die andere Hälfte von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Auch eine Kombination mit einer Coronavirus-Impfung ist möglich. Für Kinder zwischen zwei und 18 Jahren gibt es zudem auch eine Impfung ohne Stich – durch einen Lebendimpfstoff, der als Nasenspray verabreicht wird.

Die Nachfrage nach Grippeimpfungen bei den Impfstellen der Stadt war im November groß. Von rund 50.000 Terminen waren zuletzt rund 49.300 bereits weg. Insgesamt wurde laut dem Büro des Gesundheitsstadtrats bereits 210.000 Impfdosen abgerufen, also beispielsweise auch von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Am Montag werden neue Impftermine für die Impfzentren der Stadt für Dezember freigeschaltet.