Seit diesem Frühjahr werden bei der Post wiederverwendbare Pakete getestet. Das Feedback sei bisher positiv, heißt vom Unternehmen. Kommenden Frühling werden die Pakete in den regulären Verkauf genommen. Damit ist die Post nicht allein, auch andere Unternehmen stellen auf alternative Verpackungen um. Die FH Campus Wien forscht seit Jahren an recycelbaren Lösungen.
Für Silvia Apprich, Studiengangleiterin der Verpackungstechnologie an der FH Campus Wien bedeutet Nachhaltigkeit bei Verpackungen nicht nur, „dass sie bezüglich ihrer Recycling-Fähigkeit gut geeignet sind oder einen möglichst geringen CO2-Ausstoß haben.“ Es heiße auch, „dass sie das Produkt so gut wie möglich schützen“, so Apprich in „Wien heute“.
Mehrweg statt Einweg
Ein Produkt zu schützen, funktioniert beispielsweise mit Holzkisten. Hergestellt werden solche in der Leopoldstadt. „Der Druck der Industrie, innovative Verpackungen zu entwickeln, wird immer größer. Gemeinsam mit Siemens haben wir ein Projekt entwickelt, bei welchem Einweg-Verpackung mit Mehrweg-Verpackungen ersetzt werden“, so Michael Pawel, Geschäftsführer der PAWEL packing & logistics GmbH.
Forschung nach nachhaltiger Verpackung
Eine der unzähligen Probleme rund um den Klimawandel sind auch die umweltschädigenden Verpackungen. Nach einer umweltschonenden Alternative wird in Wien intensiv geforscht.
Mit diesem Projekt hat das Unternehmen den österreichischen Staatspreis „Smart Packaging“ gewonnen. Und Pawel ergänzt: „Ich glaube, dass wir mit unserem Konzept auch sehr positiv überzeugt haben.“ Innerhalb eines Verpackungslaufs von zwei Jahren habe man 100 Tonnen Holz sowie 40 Tonnen Wellpappe eingespart.
Software unterstützt bei Verpackungsverbrauch
Auch das junge Unternehmen Packaging Cockpit beschäftigt sich mit Verpackungssystemen. Dabei handelt es sich um eine Software, „die Verpackungshersteller, aber auch Einkäufer von Recycle-Verpackungen dabei unterstützen soll, die Auswirkungen ihrer Verpackungen zu managen“, schildert die Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsleiterin von Packaging Cockpit, Sabine Schiessler. Damit soll unter anderem die Recyclingfähigkeit berechnet werden können.
Trotz jahrelanger Forschung gebe es die ideale Verpackung noch nicht. Denn Verpackungen müssten maßgeschneidert auf das Produkt sein. „Ich muss mir zuerst überlegen: Bleiben wir im Bereich Lebensmittel? Und vor welchen äußeren Einflüssen (Anm. z.B.: Sauerstoff und Licht) muss ich mein Lebensmittel schützen?“, so FH-Studiengangleiterin Apprich. Um eine Verpackung nachhaltig zu produzieren, bedürfe es Betrachtungsweisen auf verschiedenen Ebenen, denn schließlich gehe es um Wiederverwertbarkeit, Sortierung und Recycling.