Am 14. Juli 2017 hatte der Nationalrat zum letzten Mal im Haus am Ring getagt. Seither wurden die Sitzungen wegen der Generalsanierung im Großen Redoutensaal der Hofburg abgehalten. Das Comeback nunmehr war nur ein halbes. Denn Abgeordnete waren bei der Probesitzung nicht zu sehen. Ihre Rollen übernahmen Komparsen, großteils Polizeischüler und Militärangehörige. Die Probleme mit der Akustik, die eine weitere Verzögerung des Wiedereinzugs um einige Monate verursacht hatten, scheinen gelöst.
Der Ablauf war einer „normalen“ Nationalratssitzung nachempfunden, auch die Abstimmungen wurden geprobt, darunter auch die geheimen in Kabinen. Auf eine Abstimmungsmaschine hatte man beim Umbau überraschenderweise verzichtet, wiewohl nun jeder Sitzplatz mit einem Monitor ausgestattet ist.
Abgeordnete von Besuchern abgeschottet
Wesentlich geändert hat sich das Haus mit dem Umbau nicht nur durch die Installation diverser Kunstwerke, sondern noch viel stärker durch ein aufwendiges Sicherheitssystem. Viele Bereiche sind nunmehr auch für Medien nicht mehr zugänglich, Sicherheitsschranke reiht sich an Sicherheitsschranke. Die Abgeordneten werden – nach jetzigem Stand – stark vom Rest der Parlamentsbesucherinnen und -besucher abgeschottet.
Zumindest Kinderkrankheiten hat das neue Leitsystem offenbart. Ohne ortskundige Hilfe war auch für parlamentserfahrene Besucherinnen und Besucher kaum ein Zielort zu erreichen. Bis zum eigentlichen Neustart im Jänner dürfte es hier noch Verbesserungen geben.
Erste Sitzung Ende Jänner
Der Festakt zur Wiedereröffnung des Parlamentsgebäudes ist für den 12. Jänner angesetzt. Als Gast aus dem Ausland wird der frühere deutsche Parlamentspräsident Wolfgang Schäuble erwartet. Die erste reguläre Sitzung des Nationalrats findet am 31. Jänner statt. Im Dezember tagt man noch in der Hofburg.