Schloss Schönbrunn dunkel
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Wirtschaft

Wiens Wahrzeichen im Dunkeln

Wegen der Energiekrise wird die Beleuchtung vieler Wiener Wahrzeichen und Institutionen früher abgeschaltet – etwa beim Stephansdom und Schloss Schönbrunn. Bei der Hofburg hingegen wird noch am Lichtkonzept gefeilt, um „Sicherheitsprobleme zu vermeiden“.

Energiesparen steht bei Wiens Weltkulturerbe Schönbrunn schon lange im Fokus. „Wir haben schon seit 2002 Sparmaßnahmen bei Heizung und Beleuchtung“, so Herbert Polsterer, der Technische Direktor des Schlosses Schönbrunn. Nun wurde nachgeschärft.

„Die neuesten Maßnahmen sind, dass wir die Effektbeleuchtung bei der Gloriette und beim Schloss nicht einschalten“, so Polsterer. Nur während des Christkindlmarktes ist die Beleuchtung eingeschaltet, um 21.30 Uhr, eine halbe Stunde nach Schließung, wird abgedreht.

Rathaus verzichtet auf Festbeleuchung

Vor dem Wiener Rathaus glänzt der Christkindlmarkt. Das Gebäude selbst verzichtet heuer allerdings auf Festbeleuchtung. Nur der Hauptturm wird angestrahlt.

Rathaus dunkel
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Beim Rathaus wird heuer nur der Hauptturm beleuchtet

Stephansdom ab Mitternacht dunkel

Die Stadt Wien regelt auch die Beleuchtung der Kirchen. Sie werden bis Mitternacht angestrahlt, wie die exponiert liegende Wotruba-Kirche. „Wir freuen uns, wenn Kirchen hervorgehoben werden. Aber wenn es durch Energiesparmaßnahmen nötig ist, früher abzuschalten, haben wir Verständnis“, so Architekt Harald Gnilsen von der Erzdiözese Wien.

Und Diakon Hubert Keindl ergänzt: „In den Kirchen gibt es manchmal bis circa 22.00 Uhr Veranstaltungen. Danach wird eine Beleuchtung der Kirchen eigentlich nicht mehr gebraucht.“ Der Stephansdom wurde die vergangenen Jahre immer die ganze Nacht beleuchtet. Nun wird auch hier mit Zustimmung der Dompfarre um Mitternacht abgedreht.

Stromsparen an Gebäuden

Wegen der Energiekrise wird die Beleuchtung vieler Wahrzeichen und Institutionen in Wien früher abgedreht, um Strom zu sparen – etwa beim Stephansdom und dem Schloss Schönbrunn.

Beleuchtung rund um Vorstellungen

Auch Wiens Kulturinstitutionen sparen Strom. Beim Ronacher und Raimund-Theater wird die Beleuchtung später eingeschaltet. „Wir beginnen circa eine Stunde vor Publikumseinlass damit, unsere Häuser zu beleuchten, damit man sieht, heute Abend gibt es eine Vorstellung“, so Franz Patay, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien. Eine halbe Stunde nach Vorstellungsende wird schon wieder abgedreht.

Auch im Wiener Konzerthaus wird die Außenbeleuchtung erst um 18.00 Uhr ein- und um 23.00 Uhr wieder ausgeschaltet.

Burghauptmannschaft feilt noch an Konzept

Die Burghauptmannschaft, zu der mehr als 300 Gebäude zählen, wie Hofburg und Museen, feilt noch an einem Beleuchtungskonzept. „Da muss man behutsam vorgehen, weil wir dunkle Ecken, die ein Sicherheitsproblem sein können, vermeiden wollen“, so Christian Gepp, Sprecher der Burghauptmannschaft. „Wir wollen auch die Verkehrssicherheit der Plätze gewährleisten, damit zum Beispiel die Stufenanlagen gut ausgeleuchtet sind.“

Einsparungspotenzial sei aber vorhanden. Gepp: „Es gibt natürlich auch Lampen, die nur aus ästhetischen Gründen eingeschaltet werden. Da sind Einsparungen vorstellbar – wie am Michaelertor.“