Pralinen von Konditorei Heiner
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Wirtschaft

Zuckerbäckerei als UNESCO-Kulturerbe

Gute Nachricht für Naschkatzen: Das Handwerk der österreichischen Zuckerbäckerei ist seit kurzem immaterielles UNESCO-Kulturerbe in Österreich. Seit Dienstag gibt es auch ein neues Branchenlogo, das in der k.u.k. Hofzuckerbäckerei L. Heiner vorgestellt wurde.

Bei der jüngsten Sitzung der österreichischen UNESCO-Kommission war zuvor im Oktober die Eintragung in die Liste des immateriellen Kulturerbes in Österreich beschlossen worden. Und tatsächlich hat Wien für Liebhaberinnen und Lieber der Mehlspeise unzählige Versuchungen zu bieten.

Logo Handwerk der Österreichischen Zuckerbäcker
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Das neue Logo würdigt die Eintragung als immaterielles Kulturerbe der UNESCO in Österreich

Viele Konditoreien stammen aus der Kaiserzeit wie die nach eigenen Angaben älteste K.u.K. Hofzuckerbäckerei Heiner, die sich noch in Familienbesitz befindet – seit 1840. „Für uns ist ganz charakteristisch die Kardinalschnitte, weil die mein Urgroßvater erfunden hat für den Katholikentag. Und sie ist mittlerweile verbreitet in ganz Österreich und muss fast jede Konditorei haben“, erzählt
Michel Stuller, Konditormeister und Geschäftsführender Gesellschafter, bei einem „Wien heute“-Lokalaugenschein in der Konditorei Heiner.

Zuckerbäckerei als UNESCO-Kulturerbe

Die UNESCO hat nun das Handwerk der Zuckerbäckerei als immaterielles Kulturerbe eingeordnet. Jedoch dürfen sich nur die Allerbesten des Zuckerbäckerhandwerks mit der UNESCO-Auszeichnung schmücken. Die Branche wird darüber hinaus von Jahr zu Jahr weiblicher.

Handwerk wird zunehmend weiblich

Wie Heiner wird sich aber nur die Creme de la Creme des Zuckerbäckerhandwerks mit der UNESCO-Auszeichnung schmücken dürfen. „Von unserer Seite aus werden es die ganzen Meister bekommen, Meisterbetriebe“, sagt Leo Jindrak, Innungsmeister der Konditoren Österreich. Das werde genau überwacht: „Das ist auch die Auflage der UNESCO, dass nicht einfach jeder das bekommt. Und ich hoffe, dass jeder Betrieb das auch stolz nach außen trägt.“

Mit dieser Wertschätzung hat das süße Handwerk jetzt doppelt goldenen Boden und wird zunehmend weiblich: „Wir haben eigentlich fast nur noch Mädchen als Lehrlinge, (…) und die Zukunft liegt definitiv in weiblicher Hand bei uns“, berichtet Veronika Schmidt, Sous-Chefin Patisserie im Cafe Central.

Schuh aus Schokolade wird verziert
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Schokolade in Trachtenschuhform

Jungkonditorin Anna Saurer in Weltelite

Wie weit man es mit Leidenschaft und Engagement bringen kann, zeigt Anna Saurer, die Staatmeisterin von 2020 hat zwei Jahre lang trainiert, um heuer bei den World Skills, der 46. Berufsweltmeisterschaft im schweizerischen Luzern, teilzunehmen. „Da kommts auch auf Geschmack an, auf Aussehen, Optik, Sauberkeit beim Arbeiten, da gibt es nachher viele Punkte, wo es darauf ankommt“, so Saurer, die im nächsten Jahr bei den Euro-Skills antreten wird.

Österreichs beste Jungkonditorin gehört damit zur Weltelite – ebenso wie ihr Handwerk, das neuerdings als österreichisches Kulturerbe gilt – mit Rezepten zwischen Tradition und Moderne, weitergegeben von Generation zu Generation.