Trotz Absage des Lobautunnels durch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) wäre eigentlich die ASFINAG dazu verpflichtet, bei der Stadtstraße eine Anschlussstelle in die Seestadt zu bauen, so die Stadt Wien. Doch mit dem Stopp des Lobautunnels wurde auch die ganze Nordostumfahrung auf Eis liegt. Im nächsten Wiener Mobilitätsausschuss am 6. Dezember soll daher beschlossen werden, dass die Stadt das fehlende Anschlussstück selbst baut und finanziell in die Vorlage geht.
Ganze Nordostumfahrung auf Eis
Laut Umweltverträglichkeitsprüfung seien für die Errichtung der Seestadt Nord sowohl die Stadtstraße als auch die Anschlussstelle West behördlich vorgeschrieben, heißt es in einer Aussendung. Die Anschlussstelle West sei im UVP-Verfahren für die Stadtstraße mitverhandelt und als umweltverträglich beschieden worden.
„Damit ist die Voraussetzung geschaffen, die Errichtung dieser dringend nötigen Anschlussstelle nun auf Grund der Dringlichkeit – auf Kosten der ASFINAG – durch die Stadt Wien umzusetzen, da die ASFINAG (…) ihre Bauprojekte – also auch die Anschlussstelle West – auf Eis gelegt hat“, so Thomas Keller, Abteilungsleiter der zuständigen MA 28.
ASFINAG soll Kosten refundieren
Notwendig ist diese wenige hundert Meter lange Anschlussstelle für die Errichtung der Seestadt Nord. Im gesamten Stadtentwicklungsgebiet sollen zukünftig 60.000 Menschen leben. Die Kosten für die Rampen und Brücken der Anschlussstelle West werden auf rund 70 Millionen Euro geschätzt. Sie sollen dann von der ASFINAG refundiert werden, heißt es von der Stadt weiter. Eine Vereinbarung über die Kostentragung der Realisierung der Anschlussstelle zwischen der Stadt Wien und der ASFINAG werde derzeit verhandelt.