Illustration zu Schule, Unterricht, Bildung
APA/Hans Punz
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chronik

Freiwillige Hilfe für ukrainische Schüler

Der Verein Frei.Spiel kümmert sich um Schülerinnen und Schüler, die Unterstützung brauchen. Er vermittelt Freiwillige für regelmäßige Betreuung in Horten und Schulen. Derzeit werden Freiwillige vor allem für ukrainische Kinder gesucht.

Lernen, sprechen, spielen, lachen, ermutigen und trösten: Dafür brauche es keine Ausbildung, betonte Initiatorin Dorith Salvarani-Drill: „Wir gehen davon aus, so wie so viele Mütter, Väter und Großeltern ihre Kinder vor allem in der Volksschule, aber auch in der Mittelschule unterstützen können, so können das unsere Freiwilligen auch.“

Momentan sind vor allem Menschen gesucht, die sich um ukrainische Kinder kümmern können, also Deutsch und Ukrainisch sprechen oder auch nur eine der beiden Sprachen. Sie müssen nur bereit dazu sein, ihre Zeit Kindern zu widmen. Denn oft werden die Freiwilligen zu Bezugspersonen für die Kinder, daher sei es wichtig, regelmäßig gemeinsam Zeit zu verbringen.

Zusammenarbeit mit Lehrern in Schulen und Horten

Konkret sieht die Betreuung laut Frei.Spiel so aus, dass Freiwillige vormittags in Schulen oder nachmittags in Horte gehen, wo sie Kindern unterstützen, die von zu Hause aus diese Hilfe nicht bekommen können. Angeleitet und in enger Zusammenarbeit mit Pädagogen beschäftigen sie sich nach einem eigens entwickelten pädagogischen Konzept mit den Kindern, schenken ihnen Zeit und Aufmerksamkeit.

So können sie Potenziale wachrütteln und Talente fördern. Außerdem ermutigen sie Kinder nach Niederlagen, weiterzumachen und verhelfen ihnen so zu Erfolgen. Die erweiterte Unterstützung ermöglicht Lernförderung, fördert soziale Kompetenz, Selbstvertrauen und Lebensfreude. Das schafft gerechtere Voraussetzungen für Lern- und Berufserfolge in der Zukunft.

2013 gegründet, aus Spenden finanziert

Die Unterstützung gilt Kindern, die zusätzliche Betreuung brauchen, um faire Bildungschancen zu erhalten. Für die Eltern geschieht dies ohne zusätzlichen finanziellen noch organisatorischen Aufwand. Auch für die Bildungseinrichtungen ist das Angebot gratis. Aber auch die Freiwilligen werden unterstützt. Sie können sich ständig weiterbilden, Workshops besuchen oder Supervision in Anspruch nehmen. Sie sind versichert und werden pädagogisch und psychologisch während des gesamten Schuljahres begleitet.

Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) sieht durch das Modell zwei wesentliche gesellschaftliche Aspekte erfüllt: Freiwilligenarbeit und Integration ukrainischer Kinder in das Schulsystem. Aktuell vermittelt FREI.Spiel 116 Freiwillige, 80 sind an Wiener Schulen, 36 im Hort. Der 2013 gegründete Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden. 2018 begann eine Kooperation mit der Bildungsdirektion für Wien. Seitdem werden Freiwillige auch in Volksschulen eingesetzt.