Dafür lässt man virtuell das Ausstellungsgelände im Prater rund um die Rotunde, damals der größte Kuppelbau der Welt, wieder auferstehen. „Es handelt sich um ein extrem innovatives Produkt – obwohl es um ein historisches Thema geht“, sagte ORF-Kulturchef Martin Traxl am Dienstag bei der Präsentation des Films von Barbara Weissenbeck und Nicholas Pöschl.
Beginnend im Musikverein – erstmals unter Mitwirkung des Dirigenten des Neujahrskonzerts – taucht der Film in diese Geschichte ein und führt anlässlich des 150-jährigen Jubiläums zu den Schauplätzen der damaligen Weltausstellung, die nach wie vor bestehen oder mittels Animationen und grafischer Effekte zum Leben erweckt werden.
Franz Welser-Möst als stummer Conferencier
Die Regisseure nahmen sich das in Papierform vorhandene Weltausstellungsmodell im Wien Museum als Ausgangspunkt für ihre virtuelle Reise. Als stummer Conferencier führt Welser-Möst durch das rund viertelstündige Werk. Er blättert einen Bildband durch, um so die einzelnen Aspekte des damals epochalen Ereignisses zu beleuchten.
Die musizierenden Hauptdarsteller sind auch im Pausenfilm die Wiener Philharmoniker selbst, die in verschiedener Formationsgröße mal in der computergenerierten Rotunde, dem heutigen Wurstelprater oder vor reanimierten Schwarz-Weiß-Fotografien spielen. „Wir hatte noch nie das Problem, zu wenige Interessenten aufseiten der Wiener Philharmoniker zu haben“, strich Philharmoniker-Vizevorstand Alexander Steinberger das schauspielerische Interesse seiner Kollegen hervor.
„Da geht es ums Ganze“
Erlebt werden kann es wie regelmäßig seit 1992 am Neujahrstag gegen 11.50 Uhr in ORF 2. Das gehöre zur österreichischen Kultur, die für die Identitätsfindung des Landes von extremer Bedeutung sei, sagte auch ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz: „Das ist ein viel emotionaleres Thema als man auf den ersten Blick hin glauben möchte. Da geht es ums Ganze.“