Politik

Neubauten: Gasthermen-Aus in sechs Bezirken

Keine Gasthermen mehr in Neubauten – das soll in Zukunft für die Bezirke Wieden, Margareten, Mariahilf, Brigittenau, Floridsdorf und Donaustadt gelten. Am Mittwoch fiel der Beschluss im Umweltausschuss der Stadt. Weitere Bezirke sollen nächstes Jahr folgen.

„Das bedeutet Wärmepumpentechnologie, Ausbau der Fernwärme, es gibt die Tiefengeothermie, also die Hitze aus dem Boden, die wir nutzen können, Abwärme etwa aus der Kläranlage", zählt Klimastadtrat Jürgen Czernohorsky (SPÖ) Alternativen zur Gastherme auf. „Das alles gemeinsam macht die Energiewende aus“, so der Stadtrat im Interview mit „Wien heute“.

Der Umweltausschuss im Rathaus stimmte am Mittwoch der vierten Tranche der Energieraumpläne zu. Noch ausständig ist die Zustimmung des Gemeinderats. Sobald diese vorliegt, dürfen auch in Wieden, Margareten, Mariahilf, Brigittenau, Floridsdorf und Donaustadt keine Gasthermen mehr in Neubauten installiert werden. In zahlreichen Bezirken gilt das bereits.

Raus aus Gasabhängigkeit

In 13 Bezirken darf man in Wien in Neubauten bereits keine Gasthermen mehr installieren. Sechs weitere sollen jetzt dazukommen. Zu den steigenden Energiekosten gibt es jetzt einen 200 Euro Energiebonus.

Verbot für weitere Bezirke soll folgen

Anfangs nächsten Jahres soll dann das Verfahren starten, um Gasthermen dann auch bei Wohnungsneubauten in den letzten noch fehlenden Bezirken zu verbieten. Betroffen sind Meidling, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus und Hernals. Hintergrund sind laut Czernohorszky die Versäumnisse des Bundes in Bezug auf das Erneuerbare-Wärme-Gesetz. Trotz Ankündigung soll dieses laut dem Stadtrat heuer doch nicht mehr beschlossen werden.

„Offenbar müssen wir in Wien die Zügel wieder selbst in die Hand nehmen, nachdem auf Bundesebene wichtige Gesetzesgrundlagen immer wieder aufgeschoben werden“, meinte Czernohorszky in einer Aussendung. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz sei das ausschlaggebende Gesetz, um die Energiewende im Gebäudebereich zu schaffen. Durch dessen Fehlen werde auch ein Klimaschutzgebiet-Widmungsverfahren für die letzten noch fehlenden Bezirke notwendig sein.