Alle Parteien im Bezirk mit Ausnahme der SPÖ lehnten das Projekt in der Sitzung ab. Das Widmungsverfahren läuft aber weiterhin. Es geht um eine große Fläche in Wien-Auhof, wo früher eine Autobahnraststätte stand. Derzeit befindet sich dort noch ein Drei-Sterne-Hotel. Das Areal ist am Beginn der Westautobahn, eine gute Lage für ein Logistikzentrum.
Der Großhandelsriese Transgourmet mit einem Jahresumsatz in Österreich von mehr als 450 Millionen Euro und einem Fuhrpark von 160 Lkws, beliefert Gastronomie und Hotellerie.

ÖVP gegen „Monsterbau“, NEOS für Sportanlage
Gegen die Standortpläne, den „Monsterbau“ in Auhof, sprach sich schon seit längerem die Wiener ÖVP aus, vor allem aufgrund der Verkehrsbelastung – mehr dazu in Geplantes Logistikzentrum sorgt für Protest. "Dieser Bau würde nicht nur zu einer Zuspitzung der Verkehrssituation der ohnehin schon stark belasteten Westeinfahrt führen, sondern auch massiv die Lebensqualität für Mensch und Tier in den angrenzenden Gebieten beeinflussen. Das ist nicht im Sinne einer maßvollen Stadtentwicklung“, kritisierte Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin Natascha Fussenegger (ÖVP).
ÖVP-Bezirksparteiobmann Wolfgang Gerstl kritisierte in „Wien heute“ zudem die Errichtung einer Halle mit 300 Meter Länge, 100 Meter Breite und zwölf Meter Höhe am Rande des Lainzer Tiergartens, „wo die Kaltluftschneise für ganz Wien hereingeht“. Auch bei NEOS Penzing sieht man „keinen Mehrwert für die PenzingerInnen“. Man präferiere „nach wie vor eine großflächige Sportanlage im Grünen“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Diskussion um Logistikzentrum
Ein geplantes Logistikzentrum in Auhof bei der Westeinfahrt sorgt derzeit für Aufsehen. Die Bezirksvertretung lehnt die Flächenwidmung dafür mehrheitlich ab und die Opposition befürchtet eine Verkehrshölle neben dem Lainzer Tiergarten.
Transgourmet: „250 neue, stabile Arbeitsplätze“
Transgourmet will an den Plänen festhalten. Man habe allen politischen Parteien im Vorfeld angeboten, das Projekt im Detail vorzustellen und etwaige Bedenken auszuräumen, so eine Sprecherin des Unternehmens: „Von dem Angebot hat leider keine Partei Gebrauch gemacht.“ Das Widmungsverfahren sei im Laufen und man gehe davon aus, dass dieses ordnungsgemäß durchgeführt werde. „Wir als Projektwerber möchten am Standort Penzing 250 neue, stabile Arbeitsplätze schaffen und für Wertschöpfung in Wien sorgen“, so die Transgourmet-Sprecherin schriftlich.

Entscheidung fällt im Gemeinderat
Ein Baurechtsvertrag liegt laut MA 21 seit eineinhalb Jahren vor und beinhaltet auch Umweltauflagen. Die Entscheidung über die Flächenwidmung und ob das Logistikzentrum auf dem Grundstück der Stadt und der ASFINAG gebaut werden darf, ist letztlich Sache des Gemeinderates.
Ob der Regierungspartner NEOS dann im Gemeinderat ebenfalls, wie auf Bezirksebene, gegen das Bauprojekt stimmt, wird sich zeigen. Das Bauvorhaben wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 im Gemeinderat behandelt.