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Bildung

Mangelberuf Kindergarten-Personal

Ab Jänner stehen Kindergarten-Erzieherinnen und Erzieher auf der Liste der Mangelberufe für Wien. Durch diese Verordnung des Arbeitsministeriums dürfen auch Personen aus Nicht-EU-Staaten rekrutiert werden. Kritik kommt von der Gewerkschaft.

„In Zeiten des Mangels ist ganz wichtig, dass wir auch aus Drittstaaten, wenn eine österreichische Ausbildung vorliegt, Menschen beschäftigen können“, betont Thomas-Peter Gerold-Siegl, Geschäftsführer des privaten Trägervereins Kinder in Wien (KIWI). Man werde aufgrund des Wachstums und der Pensionierungen der sogenannten Babyboomer darauf angewiesen sein.

Der Trägerverein KIWI ist mit 93 Standorten der zweitgrößte private Kindergartenbetreiber in der Stadt. Nach eigenen Angaben braucht man rund aktuell rund 100 Pädagoginnen und Pädagogen.

Gewerkschaft fordert geänderte Rahmenbedingungen

Auch im Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) hält man ausdrücklich fest: Man begrüßte die Erweiterung der Mangelberufsliste angesichts des aktuellen Mangels bei den Pädagoginnen und Pädagogen.

Kindergärten suchen Personal

Der Personalmangel ist auch in den Kindergärten stark zu spüren. Aus diesem Grund hat das Arbeitsministerium die Kindergartenpädagogen und Kindergartenpädagoginnen auf die Liste der Mangelberufe gesetzt. Somit ist der Arbeitsmarkt für Personen aus Drittstaaten für die Kindergärten geöffnet.

Die Gewerkschaft GPA kritisiert die Erweiterung der Mangelberufsliste hingegen. In einer Stellungnahme gegenüber „Wien heute“ heißt es: „Die Personalknappheit in den privaten Kindergärten hat ihre Ursachen in den Gruppengrößen und der Bezahlung. Es wäre daher besser, diese Rahmenbedingungen anzugehen.“

Hohe Deutschkenntnisse gefordert

KIWI-Geschäftsführer Gerold-Siegl begrüßt die erweiterte Mangelberufsliste als „eine weitere Maßnahme“, fordert aber ebenso Änderungen an den Rahmenbedingungen. Elementarpädagoginnen aus Drittstaaten müssten zudem auch über entsprechend hohe Deutschkenntnisse verfügen, wird von den Trägervereinen gefordert. Denn mehr Personal bedeute auch, dem aktuell sehr lauten Ruf nach mehr Deutschförderung im Kindergarten besser gerecht werden zu können.

„Je kleiner eine Kindergartengruppe ist und je mehr gut ausgebildetes Fachpersonal da ist für die Kinder, desto mehr Zeit habe ich für die Beziehung“, erklärt Gudrun Kern, pädagogische Leiterin beim Trägerverein KIWI. „Und wir wissen, Spracherwerb passiert nicht einmal in der Woche für 20 Minuten, sondern das ist im Tagtäglichen.“