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APA/Helmut Fohringer
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WIRTSCHAFT

Wien Energie: Zu hohe Teilbeträge für Gas

Exzessiv hohe Teilbeträge für Gas beschäftigen derzeit eine Reihe von Wiener Haushalten. Dabei geht es nicht um hohe Energiepreise, sondern um unzulässige Forderungen von Wien Energie, wie die E-Control bestätigt. Laut Wien Energie sind nur Neukunden betroffen.

Mit bis zu dreifach höheren Forderungen für Gasteilbeträge waren in den vergangenen Wochen manche Wienerinnen und Wiener konfrontiert. Der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, sieht einen möglichen Grund für die exzessiv hohen Forderungen darin, „dass Kundinnen und Kunden im September Verträge abgeschlossen haben bei der Wien Energie, das aber bei einem Lieferbeginn im Oktober oder später ein neuer Preis verrechnet worden ist.“

Das ist aus Sicht der E-Control aber unzulässig. Es gelte nämlich der Preis, den man zu Vertragsabschluss vereinbart hat. Wien Energie hat laut Urbantschitsch bereits angekündigt, das richtig stellen zu wollen.

Wien Energie prüft Preisklausel

Es seien nur Neukundinnen und Neukunden betroffen, die September zur Wien Energie gewechselt sind und erst ab Oktober beliefert wurden, betont man bei der Wien Energie. Es handle sich dabei um einen „kleinen Bruchteil“ der Kundinnen und Kunden. „Unsere Neukund*innen-Preise werden immer zum Quartal angepasst und wie im Preisblatt und im Wechselprozess festgehalten ist, gilt immer der Preis zu Lieferbeginn“, so ein Sprecher der Wien Energie weiter.

Es sei dem Unternehmen jedoch bewusst, dass diese Klausel aktuell größere Auswirkungen habe. „Wir haben deshalb bereits in der Vergangenheit bei diesbezüglichen Anfragen Kulanzlösungen gefunden und prüfen aktuell, wie wir mit der Regelung weiter umgehen.“ Für die aktuellen Fälle gebe es bereits eine Lösung: Die Betroffenen würden automatisch auf den Preis des vorigen Quartals umgestellt.

Regelmäßiges Ablesen des Zählerstandes empfohlen

Urbantschitsch empfiehlt unterdessen auch Kundinnen und Kunden mit bereits länger laufenden Verträgen ein regelmäßiges Ablesen des Zählerstandes. Denn ein weiterer Grund für überhöhte Forderungen bei Gasteilbeträgen ist laut dem E-Control-Vorstand auch die Einstufung beim Gas. Der Gaszähler werde nur einmal im Jahr abgelesen – und manchmal liege diese Einstufung grob daneben.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass man vierteljährlich eine Extraabrechnung bekommt, auf Basis des Zählwertes, den man beim Gaszähler selbst abgelesen hat. Wenn wegen der überhöhten Forderungen keine Klärung mit dem Energieunternehmen möglich ist, kann man sich an die Schlichtungsstelle der E-Control wenden.

Laut Wien Energie keine Häufung von Fehlern

Die Wien Energie betont, dass es derzeit keine Häufung von Fehlern bei den Verbrauchsprognosen, also etwa durch einen falsch übermittelten Zählerstand, gebe. Es gebe jedoch definitiv mehr Nachfragen zum Verbrauch, zur Energieabrechnung und zu den Teilbeträgen, weil die Preise gestiegen seien.

Eine Reduktion der Teilbeträge um maximal 20 Prozent könne man selbst online durchführen. Aber: „Eine Reduktion der Teilbeträge ist nur dann sinnvoll, wenn auch der Verbrauch entsprechend reduziert wird. Sonst ist bei der nächsten Abrechnung leider mit einer Nachzahlung zu rechnen.“