Ankunftshalle „Sport und Fun Halle“ in der Engerthstraße zu Weihnachten
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Feiertage in der Flüchtlingsbetreuung

Hilfsorganisationen haben derzeit viel zu tun – etwa auch bei der Flüchtlingsbetreuung in Wien. Viele ehrenamtliche Helfende fallen durch die Weihnachtsfeiertage aus. Das stellt die Organisationen vor zusätzliche Herausforderungen.

Christbäume und Dekoration sollen Weihnachtsstimmung in der Ankunftshalle „Sport und Fun Halle“ in der Engerthstraße im zweiten Bezirk bringen – so gut es geht. Viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine kommen zum Essen her, betreut werden sie von freiwilligen Helfern von Train of Hope.

In den Weihnachtsferien sei die Betreuung laut Nina Andresen von Train of Hope eine große Herausforderung, weil viele Freiwillige auch wegfahren, ihre Familie in den Bundesländern besuchen. „Wir haben aber das Glück, dass sich ganz viele Personen gerade am 24. gemeldet haben, die gesagt haben, ‚Ich kann mir vorstellen, an diesem Tag ist es besonders eng und Weihnachten hat für mich keine Bedeutung, ich pack an dem Tag mit an.‘ Also wir sind guter Dinge, dass wir gut über die Feiertage kommen“, so Andresen gegenüber „Wien heute“.

Feiertage in der Flüchtlingsbetreuung

Hilfsorganisationen haben viel zu tun in der Weihnachtszeit, so auch die Flüchtlingsbetreuung. Weihnachten feiern viele Helferinnen und Helfer zu Hause bei ihren Familien und das stellt die Organisationen vor zusätzliche Herausforderungen.

Anstieg an Flüchtenden zu Weihnachten erwartet

Rund 300 bis 500 Personen würden laut der Hilfsorganisation täglich hierher kommen. Zu Weihnachten wird mit mehr gerechnet, denn viele Ukrainerinnen und Ukrainer in Wien feiern heuer am 24. Dezember, nicht wie traditionell orthodox Anfang Jänner. In der Halle wird es also zwei Weihnachtsfeiern geben.

Über die Weihnachtsfeiertage will Train of hope einen Ort schaffen, wo Flüchtende zusammenkommen können. „Wir haben Ukrainer gehabt, die gefragt haben, ob sie singen oder tanzen dürfen. Wir haben gemeinsam Weihnachtsbäume geschmückt, wir werden gemeinsam Kekse backen. Wo sich auch Erinnerungsfotos machen können, vorm geschmückten Weihnachtsbaum, was vielen wichtig ist.“ Viele würden die Fotos auch an die Väter in die Ukraine schicken wollen und zeigen können, dass es ihnen ganz gut geht.

Ankunftshalle „Sport und Fun Halle“ in der Engerthstraße zu Weihnachten
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Täglich kommen laut Train of hope zwischen 300 und 500 Menschen aus der Ukraine ins Ankunftszentrum in der Engerthstraße

Über weitere helfende Hände wäre Train of hope sehr glücklich. Freiwillige Helfer werden jedenfalls weiter gesucht – vor allem für den neuen Standort, an den Train of Hope im Jänner übersiedeln wird.

Rotes Kreuz setzt auf Gespräche und Geschenke

Weihnachtsstimmung herrscht auch im Ankunftszentrum in der Althanstraße im neunten Bezirk. Seit rund einem Monat betreibt das Rote Kreuz den Standort. Über die Feiertage rechnet die Hilfsorganisation weiter mit ankommenden Flüchtlingen, sagte Ulrike Karpfen, Leiterin des Ankunftszentrum in der Althanstraße. „Es ist beim Roten Kreuz schon Tradition, dass man auch zu Weihnachten Dienst macht. Also wir haben unsere Freiwilligen auf die Verlass ist, die eben auch zu Weihnachten oder zu anderen Feiertagen für uns da sind. Und das ist gut so, damit können wir unsere Dienste abdecken“, sagte Karpfen.

Die kommenden Tage für viele eine ohnehin schon emotionale Zeit, hier natürlich ganz besonders. Die Rot-Kreuz-Mitarbeiter sind darauf eingestellt. Das wichtigste seien viele Gespräche und Geschenke für die Kleinsten soll es vielleicht auch geben, sagte Karpfen mit einem Grinsen im Gesicht.