André Heller mit nachdenklicher Pose
APA/Herbert Pfarrhofer
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Kultur

Causa Heller: Vorhabensbericht fertig

Die Fälschung eines Rahmens von Jean-Michel Basquiat und dessen Verkauf haben dem Künstler Andre Heller ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft eingebracht. Jetzt liegt in der Causa ein Vorhabensbericht der Behörde vor.

Für die Behörden hatte sich der Anfangsverdacht eines schweren Betrugs erhärtet. Die Staatsanwaltschaft Wien leitete deshalb ein Ermittlungsverfahren ein – mehr dazu in Ermittlungen gegen Andre Heller. „Vor Weihnachten wurde ein Vorhabensbericht betreffend das weitere geplante Vorgehen der Staatsanwaltschaft Wien bei der Oberstaatsanwaltschaft Wien übermittelt. Wann eine Antwort erfolgen wird, ist nicht abzusehen“, sagte eine Behördensprecherin auf Anfrage von wien.ORF.at.

In dem Bericht hat die Staatsanwaltschaft ihr geplantes Vorgehen in der Causa dargelegt, also ob sie Anklage erheben oder das Verfahren einstellen möchte. Der Vorhabensbericht geht an die Oberstaatsanwaltschaft und dann an das Justizministerium, ehe er wieder an die Staatsanwaltschaft zurückkommt.

Andre Heller fälschte Basquiat-Rahmen
Der Wiener Künstler Andre Heller soll laut „Falter“ einen Rahmen aus Besenstielen und Nägeln gebastelt und schließlich als Werk des berühmten US-Künstlers Jean-Michel Basquiat ausgegeben und verkauft haben. Laut Heller nur ein "kindischer Streich“.
ORF
Der von Heller hergestellte Rahmen mit einem Werk von Basquiat

Anwaltskanzlei: „Geben keinen Kommentar ab“

Der „Falter“ hatte im November aufgedeckt, dass Heller den Rahmen auf Basis einer zerschnittenen Zeichnung Basquiats in Wien gebastelt habe. Dieser vermeintlich von Basquiat 1987 geschaffene Rahmen wurde gemeinsam mit einem „Untitled“ bezeichneten Porträt des Künstlers auf der New Yorker Kunstmesse TEFAF für einen Millionenbetrag angeboten. Heller sprach von einem „kindischen Streich“.

Ein Käufer in New York fand sich damals nicht. Dennoch wechselte die Basquiat-Heller-Kombo alsbald den Besitzer. So erwarb der Wiener Künstlermanager Amir Shariat für einen Kunden zunächst die Zeichnung, während der Rahmen an Heller zurückging – bis der Kunde 2018 dann doch auch den gefälschten Rahmen kaufte, laut „Falter“ für 800.000 Euro. Mittlerweile hat Heller den Rahmen wieder zurückgekauft.

Hellers Anwalt Thomas Höhne stellte im November eine Betrugsabsicht in Abrede: „Der Rahmen wurde verkauft als Rahmen, auf dem sich Basquiat-Zeichnungen befinden“, wurde er von einer Zeitung zitiert. Auf Nachfrage hieß es jetzt von der Kanzlei nur noch: „Wir geben keinen Kommentar in der Sache ab“.