„Der ideale Mann“, der sich aufgrund korrupter Machenschaften als gar nicht so optimal entpuppt, steht am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag im Theater in der Josefstadt auf dem Programm. Das Stück von Oscar Wilde wird in einer Fassung der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek gespielt – mit Publikumsliebling Michael Dangl in der Hauptrolle.
Ende Jänner widmet sich das Burgtheater einem der größten Romane der Literaturgeschichte: Regisseur Bastian Kraft bringt Thomas Manns „Zauberberg“ auf die Bühne. Auch die Staatsoper setzt auf ein Werk der klassischen Moderne: „Salome“ hat dort nach Jahrzehnten wieder am 2. Februar Premiere. In den Kammerspielen, sonst ein Hort des Humors, wird es im März bei Ferdinand von Schirachs Sterbehilfestück „Gott“ bitterernst.
Österreichische Autorinnen im Volks- und Akademietheater
Mit „Die Eingeborenen von Maria Blut“ (20. Jänner) setzt das Akademietheater bereits zum zweiten Mal nach „Der Henker“ auf die Inszenierung eines Textes der 1948 verstorbenen Autorin Maria Lazar. Lucia Bihler inszeniert die Geschichte, die in den frühen 1930er Jahren im österreichischen Wallfahrtsort spielt und den aufkommenden Ultranationalismus und Antisemitismus thematisiert.
„ROM“: Shakespeares Römerdramen im Volkstheater
Am 17. Februar zeigt das Volkstheater eine Neuinszenierung von Jelineks „In den Alpen“. In der Doppelaufführung mit „Apres les Alpes“ verhandelt Regisseurin Claudia Bossard die Zukunft des Massentourismus im „postalpinen Zeitalter“.
Ebenfalls am Akademietheater widmen sich ab April Svenja Viola Bungarten und Anita Vulesica der römischen Tragödie „Der Raub der Sabinerinnen“. Gleich alle fünf Römerdramen William Shakespeares inszeniert Luk Perceval am Volkstheater. Premiere hat „ROM“ am 15. April. Mit „Die lustigen Weiber von Windsor“ feiert im Mai an der Volksoper in weiteres Shakespeare-Stück Premiere, in Musik gesetzt vom Philharmoniker-Gründer Otto Nicolai.
Die Kulturhighlights von 2023
„Wien heute“ gibt einen Überblick zu kulturellen Höhepunkte des Jahres 2023. Unter anderem wird das Belvedere seinen 300. Geburtstag feiern, und auch viele traditionelle Events sollen erneut stattfinden.
Menopause im Theater an der Drachengasse
„Grelle Tage“ nennt sich das neue Stück der jungen Schweizerin Selma Matter, das am 12. Jänner am Schauspielhaus Wien in der Regie von Charlotte Lorenz zur Uraufführung kommt. Darin entsteigt ein 13.000 Jahre in den Erdschichten konservierter Wolfshund lebendig dem auftauenden Permafrost und trifft auf der Suche nach einem Anhaltspunkt in der Gegenwart auf den jungen Menschen Jo.
Gänzlich andere Temperaturen herrschen unterdessen in „F*ing Hot!“ von und mit Grischka Voss im Theater Drachengasse (Premiere am 16. Jänner), wenn sich die Schauspielerin hitzige Fragen zur Menopause stellt.