Feinstaubbelastung
APA/BARBARA GINDL
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Klima

Qualität der Wiener Luft sehr gut

Wienerinnen und Wiener können beruhigt aufatmen. Die Luftqualität in der Stadt ist im Vorjahr auf sehr gutem Niveau geblieben. Lediglich in der Silvesternacht ist vereinzelt eine hohe Feinstaubbelastung verzeichnet worden.

Am ersten Tag des neuen Jahres wurde an fünf der 13 Messstationen in Wien mehr Feinstaub nachgewiesen als erlaubt. Das geht aus der vorläufigen Bilanz des Umweltbundesamtes hervor. Naheliegendste Ursachen dafür waren die Silvesterraketen und zu wenig Wind. Doch abgesehen von diesem einen Ausreißer ist die Luftqualität in Wien gut geblieben.

2019 konnten die EU-Feinstaub-Grenzwerte erstmals eingehalten werden. Im ersten Coronajahr 2020 verstärkte sich dieser positive Trend, weil wegen der Lockdowns viel weniger Fahrzeuge unterwegs waren. Auch im Jahr 2021 war die Luftqualität ähnlich gut. Im Vorjahr wurde der Grenzwert von 50 µg/m³ nur an drei Messstationen ein bis zwei Tage überschritten. In Österreich darf der Grenzwert an maximal 25 Tagen überschritten werden.

Feinstaub-Messgeräte
dpa/dpaweb
Messgeräte für Feinstaubbelastung

Es zeigt sich ein deutlicher Rückgang

Im Detail wurde der Grenwert 2022 an den drei Messstellen Laaer Berg an einem Tag, Kaiser-Ebersdorf an zwei Tagen und Stadlau an einem Tag überschritten. Laut Angaben der Stadt Wien wurden in Wien noch nie so wenige Tage mit Feinstaubwerten über dem Grenzwert gemessen.

Noch vor fünf Jahren, im Jahr 2017, seien an der am wenigsten belasteten Messstelle in der Lobau an 13 Tagen Überschreitungen messbar gewesen. An der damals am meisten belasteten Messstelle in der Taborstraße wurden sogar 23 Tage über dem Grenzwert gemessen.

Kein Grund um sich auszuruhen

Dass die Luftqualität in Österreich steigt ist laut der Bilanz kein Wiener Phänomen, sondern in ganz Österreich messbar. Im gesamten Land steigt die Luftqualität demnach kontinuierlich. So gebe es für 2022 bei Feinstaub (PM10) eine der niedrigsten Belastungen seit Beginn der Messungen im Jahr 2000, bei Stickstoffdioxid (NO2) eine der niedrigsten Belastungen seit 1990. Bei Ozon (O3) lagen die Werte aber über jenen der Vorjahre.

Luftverschmutzung zählt neben der Klimaerwärmung zu den größten Umweltproblemen. Zu den wesentlichen Faktoren für niedrigere Luftschadstoffbelastung zählen ein weiterer Rückgang der sogenannten NOx-Emissionen des Straßenverkehrs sowie die relativ milde Witterung. Trotz der langfristig positiven Entwicklung der Luftqualität werden in Österreich die aktuellen WHO-Richtwerte nach wie vor großflächig überschritten.

Bei Ozon (O3) zeigt sich für 2022 eine negative Entwicklung, da die Informationsschwelle an sechs Tagen an zehn Messstellen in Kärnten, Niederösterreich und Wien überschritten wurde, 2021 an einem Tag an zwei Messstellen, 2020 an einem Tag und einer Messstelle. An 33 Messstellen wurden Achtstundenmittelwerte über 120 μg/m3 an mehr als 25 Tagen registriert – in den beiden Vorjahren waren es zwischen drei und fünf Messstellen. Eine detaillierte Analyse der Luftgütedaten wird im Herbst 2023 im Jahresbericht Luftgüte in Österreich vorliegen.