Montag um 23.30 Uhr ging bei der Wiener Berufsfeuerwehr der Notruf ein. Wie auch schon in den vergangenen Nächten rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot zu dem Gemeindebau aus. Die Feuerwehrleute konnten den Brand rasch löschen, verletzt wurde niemand. Weil es innerhalb weniger Tage schon viermal in der Wohnhausanlage gebrannt hatte, dachte man zuerst an die Fortsetzung der Brandserie.
Doch beim jüngsten Brand gingen die Ermittler Dienstagvormittag nicht davon aus, dass sich die Serie gelegter Brände fortgesetzt hat. Denn es habe nicht wie bisher in einem Kellerabteil, sondern in einem Müllraum gebrannt, sagte Polizeisprecherin Barbara Gass. Derzeit liege einfach kein Grund vor, einen Zusammenhang sehen zu müssen. Zur Ursache und den Ermittlungen zum jüngsten Fall nannte Gass keine Details.
Fünfter Brand in Gemeindebau
Innerhalb weniger Tage hat es in einem Gemeindebau in der Donaustadt zum fünften Mal gebrannt. In der Nacht auf Dienstag brach Feuer in einem Müllraum aus. Die Polizei sieht keinen Zusammenhang mit einer Brandserie in dem Gemeindebau am Rennbahnweg.
Samariter sollen Ausfall der Lifte kompensieren
Auch die Überwachung des Gemeindebaus mit Video habe bisher nichts ergeben, sagte eine Sprecherin von Wiener Wohnen. Jetzt werde das elektronische Zugangssystem zu den Kellern sukzessive weiter ausgebaut. Für zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner des Gemeindebaus ist auch die Tatsache extrem unangenehm, dass Liftanlagen seit Tagen nicht mehr benützbar sind.
Wiener Wohnen setzt deshalb mehr Wohnpartner ein, an die sich die Bewohner wenden können. Außerdem wurde ein Trageservice mit Hilfe des Samariterbundes organisiert, die Menschen im Bedarfsfall nach unten bringen können.
Vier Brände seit Ende Dezember
Seit 30. Dezember musste die Wiener Berufsfeuerwehr vier Nächte hintereinander zu Bränden am Rennbahnweg 27 ausrücken. Weil es sich um eine Wohnhausanlage höher als sieben Stockwerke handelt, wurde dabei automatisch immer Alarmstufe zwei ausgelöst.
Die Ermittler der Polizei gehen davon aus, dass die ersten vier Brände in Kellerabteilen gelegt worden sind. Die Polizei hat die Überwachung des Gemeindebaus verstärkt und hält diese auch weiter aufrecht. Denn im Fall der gelegten Brände habe man noch keinen Tatverdächtigen finden können.
Chipsystem für Kellerzugänge
Die Stadt Wien setzt nun Sicherheitsmaßnahmen im Gemeindebau um. Wiener Wohnen rüste derzeit alle Kellerzugänge auf ein Chipsystem um, wodurch nur noch Bewohnerinnen und Bewohner Zugang haben. Damit kann auch nachvollzogen werden, wer in den vergangenen 48 Stunden im Keller war.