Bei gewöhnlichen Begräbnissen würde der Pfarrer Violett tragen – für die Rapid-Beerdigungen wurden extra grün-weiße Messgewänder angefertigt. Das Messgewand soll an die Rapid-Trikots erinnern. Schließlich sei Rapid nicht nur ein Fuballklub, sondern so etwas wie eine Religion. „Absolut kein Lila beim Rapid-Begräbnis. Je weniger Lila desto besser“, betonte Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar im Interview mit „Wien Heute“. Violett ist die Farbe des Stadtrivalen Austria Wien.
Seit 2020 hat Bestatter Christoph Ebner eine Lizenzvereinbarung mit Rapid Wien. Sein Bestattungsinstitut im 15. Bezirk bietet exklusiv Bestattungen unter dem Rapid-Wappen an. Nicht nur der Sarg oder die Urne ist grün-weiß, auch die Trauerzeremonie kann ganz im Zeichen des Fußballklubs stehen, so Ebner. Er versicherte, dass bei seinen Bestattungen „kein Austrianer den Sarg trägt.“
Trauerfeier im Allianz-Stadion
Für die allerletzte „Rapid-Viertelstunde“ gibt es im Allianz-Stadion einen eigenen Andachtsraum, wo Trauerfeiern mit Urne möglich sind – samt eigenen Rapid-Ritualen, Erzählungen und Symbolen. Hier gelten die Worte von Fußball-Legende Alfred Körner: „Wir sind als Rapidler geboren und als Rapidler sterben wir“. Im interreligiösen Andachtsraum finden auch Taufen und Hochzeiten statt.
Bestattung für Rapid Fans
Für manche ist Rapid ja angeblich Religion. Für manche gibt es nun auch eine eigene Rapid-Bestattungsform. Unter anderem mit dem Pfarrer in Grün-Weiß und dem Sarg oder der Urne mit Vereinslogo.
Begraben unter dem „heiligen Rasen“
Bei einem Begräbnis mit Sarg auf dem Friedhof kommt zumindest die Erde aus dem Stadion. „Diese Erde ist für unsere Fans etwas ganz Heiliges. Wir nennen es auch ‚heiliger Rasen‘“, so Ebner. „Wir haben die Erde vom Spielfeld mitgenommen – als Nachwurferde, wo es heißt, wir alle kommen von der Erde und kommen zur Erde zurück und verabschieden unsere Liebsten mit der Hütteldorfer Erde.“